Querelen innerhalb des Vereins scheinen die Spieler zu lähmen: Beim TSV Flacht gibt es eine 0:8-Klatsche des Bezirksligisten.
Pleidelsheim - Au weia! Bei den Bezirksliga-Fußballern des GSV Pleidelsheim kommt es immer dicker. Nach der 0:6- Heimniederlage gegen Hellas Bietigheim vergangene Woche und der anschließenden Bekanntgabe, dass Björn Rothkopf, Lukas Heusel und Kevin Merkler ab sofort nicht mehr zum Kader gehören, dachte man eigentlich schon, es kann nicht noch schlimmer kommen. Ein Irrtum. Erst trat unter der Woche Abteilungsleiter Andreas Link zurück, ehe das Team dann am Freitagabend beim TSV Flacht ein wahres Debakel erlebte. In einer vorgezogenen Partie des achten Spieltags kassierte die Mannschaft von Trainer Benjamin Thimm eine deftige 0:8-Klatsche und steht weiterhin auf dem vorletzten Tabellenplatz. „Zu dem 0:8 gibt es nicht viel zu sagen. Nach dem 0:1 war die Partie eigentlich schon entschieden“, meint Benjamin Thimm und fügt an: „Das Problem liegt derzeit weniger auf dem Platz, als im Umfeld. Kein einziger Spieler war am Freitagabend mit dem Kopf bei der Sache.“ Denn: Unruhen innerhalb des Vereins überschatten derzeit alles beim GSV.
„Das, was in den vergangenen Wochen rund um die Mannschaft abläuft, ist nicht toll. Seit etwa drei Wochen gibt es Diskussionen über alles“, sagt Thimm. Auch seine Person sei schon mehrfach im Mittelpunkt der Gespräche gestanden – bislang ist Benjamin Thimm aber noch Trainer. Wie lange noch bei diesen Ergebnissen, weiß aber auch er nicht, wie er ehrlich zugibt. „Wir sind im Ergebnisgeschäft Fußball. Ich habe keine Ahnung, was passiert“, gesteht der Pleidelsheimer Trainer, der das, was er am Freitagabend von seinem Team gesehen hat, fast schon in die Rubrik Arbeitsverweigerung einordnet. Alleine fünfmal war der Flachter Spieler Sven Gritsch erfolgreich (28./42./65./70./74.). Die restlichen Treffer gingen auf das Konto von Jan Jessberger (15.), Lukas Schramm (60.) und Florian Metzulat (80.). Mehr als eine Aufzählung der Tore und dem Satz „Flacht hat verdient gewonnen“ braucht es aber nicht, um das Freitagabendspiel zu beschreiben. Wichtiger ist, was derzeit innerhalb der Pleidelsheimer Fußballabteilung abgeht.
Details will Benjamin Thimm nicht nennen, er sagt nur: „Die Abteilung steht gerade an einem Scheidepunkt.“ Wohin dieser Weg führt, ist aktuell noch ungewiss. „Der Verein muss zur Ruhe kommen – unabhängig davon, welche Spieler auflaufen und welcher Trainer an der Seitenlinie steht“, erklärt er. Alles andere würde nur weiterhin schaden. Verantwortlich dafür, dass Ruhe einkehrt, ist aktuell Michael Gohl, der kommissarisch das Abteilungsleiteramt von Andreas Link übernommen hat.
In der Winterpause der vergangenen Saison hatte es übrigens ähnliche Unruhen beim GSV Pleidelsheim gegeben. Damals verließen gleich zahlreiche Spieler den Verein. Ein Neuaufbau war nötig. Mit vielen Eigengewächsen und einem neuen Coach wollte man anschließend einen Neuanfang wagen. Doch bereits jetzt, nach dem achten Spieltag, ist klar: Dieser ist nicht gelungen. Sätze wie „Ich bin momentan enttäuscht, sauer und geladen. Da kommt einfach alles zusammen“ von Trainer Benjamin Thimm unterstreichen das. Er sagt: „So etwas habe ich noch nie erlebt.“ Die Frage ist nur, wie es jetzt weitergeht beim GSV Pleidelsheim. Das wird sich wohl in den kommenden Wochen entscheiden.