Gastgeber GSV Pleidelsheim (gelb) im Duell mit dem Berliner AK. Foto: avanti

Beim U12-Fußballturnier in Besigheim und Pleidelsheim sind 36 Teams aus acht Ländern dabei gewesen.

Pleidelsheim - Wenn man am Samstagnachmittag die Bundesliga-Konferenz anschaut, kommen einem die Spieler auf dem Rasen nicht selten vor wie Wesen von einem anderen Stern. Mit ihren Millionen auf dem Konto, umjubelt von Zehntausenden im Stadionrund und Millionen vor dem Fernseher fällt es dem gemeinen Fußballfan oft schwer, sich mit diesen Superstars zu identifizieren. Was dabei oft vergessen wird: Die Thomas Müllers und Sami Khediras begannen ihre Karrieren nicht in der riesigen Allianz-Arena in München oder der Mercedes-Benz-Arena in Stuttgart. Sie machten ihre ersten fußballerischen Schritte wie jeder andere Fußballspieler auch auf Jugendturnieren in kleinen Dörfern, ganz fern von Massenbegeisterung und Medienecho.

Auf Jugendturnieren wie dem Kreissparkassen-Cup in Besigheim und Pleidelsheim, bei dem am Wochenende 36 Mannschaften aus acht Ländern um den Sieg kämpften. Ein paar der Spieler, die hier auf dem Feld ihr Können zeigten, könnten schon in zehn Jahren Profifußball spielen. Auch wenn es bis dahin noch ein weiter Weg ist, „gibt es heute bereits merkliche Unterschiede. Besonders in der Athletik und im Spielverständnis spielen die Teams der großen Vereine in einer anderen Liga“, findet Erich Eger, Jugendvorstand des GSV Pleidelsheim. So wurde das Team des GSV mit einem 0:5 vom großen FC Bayern München abgestraft, was die Kinder aber nicht schlimm fanden. „Unsere U12 hat sich trotzdem gefreut. Außerdem verlor wenig später die Mannschaft des Schweizer Traditionsvereins FC St. Gallen 0:8 gegen die Bayern“, relativiert Erich Eger.

Er ist mit etwa 30 Helfern für die Ausrichtung des Turniers beim GSV Pleidelsheim zuständig. „Da der bisherige Partner der Spvgg Besigheim, der FSV Bissingen 08, kurzfristig abgesagt hat, sind wir eingesprungen“, erklärt Eger. Zwar sei dies auch mit Stress verbunden gewesen, jedoch gab es während des ganzen Turniers keine Komplikationen. So könne das Turnier in dieser organisatorischen Konstellation vielleicht bald zur Tradition werden.

Einen besonderen Reiz bekommt der Sparkassen-Cup dadurch, dass es immer mal wieder Aufeinandertreffen von Teams aus Proficlubs gegen kleine Vereine aus der Umgebung gibt und auch Überraschungen passieren. So schaffte es die kleine TuS Freiberg in die Gold-Runde, während sich die U12 des Regionalligisten SSV Ulm nach der Qualifikation mit der Silber-Runde begnügen musste, wo sie im Finale gegen den Berliner AK verlor. Neben dem internationalen Flair durch Teams aus Italien, Frankreich oder Serbien wurden auch Lokalderbys geboten. Der GSV Pleidelsheim gewann mit 2:1 gegen den TSG Steinheim und sicherte sich so Platz neun in der Silber-Runde. In der Gold-Runde besiegte der VfB Stuttgart den Karlsruher SC im Spiel um Platz drei mit 2:0. Sieger des Turniers wurde die U12 von Arminia Bielefeld, die sich im Finale gegen den FSV Mainz 05 knapp mit 2:1 durchsetzte.

Im nächsten Jahr kommt eine neue U12-Generation ins Gustav-Siegle-Stadion in Besigheim und wahrscheinlich auch wieder aufs Sportgelände in Pleidelsheim. Vielleicht sind dann wieder ein paar kleine Jungs dabei, die mal ganz große Namen haben werden.