Die Künstler haben mit ihren Kreationen ein breites Portfolio abgedeckt. Foto: avanti

Einhörner, Ledertaschen und vieles mehr konnten Besucher am Sonntag auf dem Markt bewundern

Pleidelsheim - Der herrliche Sonnenschein hat am Sonntag viele Menschen heraus aus den eigenen vier Wänden gelockt. Davon hat wohl auch der Pleidelsheimer Hobbykünstlermarkt profitiert, der in der Festhalle ein Kaleidoskop der selbst gemachten Waren präsentiert hat.

Schon am Eingang wurde klar, unter welchem Stern der Markt steht: Osterboten in Form von angemalten Papiereiern zierten die Türe. Auch drinnen im Saal ging es vielfach österlich zu. Eier in allen Farben und Materialvariationen machten es den Besuchern leicht, den Geldbeutel zu öffnen. Adelina Theilacker aus Benningen etwa verkaufte die zierlich-farbenfrohen Unikate ihrer Schwester aus Rumänien, die die Hülle eines Enten- oder Hühnereis mit zarten Wachsfarbstrichen bemalt. „Die weisen teilweise auch Zeichen mit Symbolkraft auf“, erklärte die Frau die Tradition aus der Bukowina. Georg Binder rückt dem Eigehäuse mit Silicium und Diamantschleifer zu Leibe. Herausgekommen sind bei ihm filigran-zerbrechliche Gebilde, die nur noch ein kunstvolles Skelett als Hülle haben. Das diesjährige Osterhighlight von Binder ist ein komplett perforiertes Gänseei, bei dem vorne und hinten jeweils noch ein Kreuz ausgeschnitten ist.

Ob nun frostsichere Handarbeiten aus Ton für Garten oder Friedhof, Bekleidungsartikel für Babys und Kleinkinder, Spucktücher oder Haarturbane, Strickwaren, Schmuck, textile Spielpüppchen oder Mützen: Der Markt zeigt, dass der Fantasie der fleißigen Hände nur wenig Grenzen gesetzt sind. Helen Bozinakis arbeitet mit Materialien, die üblicherweise weggeschmissen werden. Aus leeren Kaffeekapseln oder Tetrapacks macht sie Taschen, Schmuck und Anhänger und demonstriert stolz, wie cool sich Abfall als Deko-Element machen kann. Horst Lachner hat in die bunte Angebotsvielfalt seine Fotopostkarten mitgebracht, die eine enorme Fülle an Blumenmotiven aufweist.

Steampunk- und Gossip-Style in Verbindung mit Ledertaschen und Uhrenarmbändern, die schon mal ein Zahnrädchen als Verzierung zeigen, war in der Halle ebenso zu finden wie nützliche, selbst gefertigte Holzkämme oder auch Spieltiere aus Sperrholz. Bemalte Sperrholzkistchen mit Motiven von Einhorn oder Pferd ließen vermutlich besonders die Mädchenherzen höherschlagen. Kinder dürften auch am Stand von Annegret Rau gerne Halt gemacht haben. Die Schwieberdingerin nämlich näht Kleider für Barbie und Ken. „Meine Enkelkinder haben mich darauf gebracht“, erzählte die Frau.Einst von den Enkeln inspiriert wurde auch Inge Holubek. Sie hatte mit ihnen angefangen zu malen, als diese in die Schule gekommen waren. Heute arbeitet sie nicht nur für sich an sogenannten Reliefbildern, die vorgespachtelt und schließlich angemalt werden. Sie motiviert auch den Nachwuchs anderer, sich Freude beim Malen zu holen. Auch beim Hobbykünstlermarkt hat sie mit dem Kindermalen ihr Wissen an die kleinen Besucher weitergegeben. Die neun Jahre alten Lia und Paula waren mit Hingabe in ihr Tun vertieft. Lia hatte sich für eine Blume entschieden. Paula hingegen arbeitete an einem afrikanischen Motiv.