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Schülerinnen tanzen im ausverkauften Ludwigsburger Forum das Weihnachtsoratorium von Bach.

Freiberg/Ludwigsburg
Mit einer rauschenden Abschlussvorstellung ging das Projekt „Bach bewegt!“ vor dem ausverkauften Forum am Schlosspark in Ludwigsburg zu Ende. Unter den sechs teilnehmenden Schulen hatte auch die Oscar-Paret-Schule in Freiberg den Zuschlag zur Teilnahme an dem Tanzprojekt, das unter der Leitung der Internationalen Bachakademie Stuttgart stand, erhalten. Auf dem Programm standen dieses Jahr die Kantaten vier bis sechs des Oratoriums, nachdem im Dezember 2013 bereits die Teile eins bis drei zur Aufführung gekommen waren.

Dabei war es von Anfang an Teil des Konzeptes, Laien mit Profis zusammenzubringen, und Jugendliche unterschiedlichster Voraussetzungen mit Bach zu konfrontieren. So war also die Bandbreite von der Abiturientin bis zur Fünftklässlerin, vom Gymnasium bis hin zur Förderschule äußerst breit - und befruchtend für alle Seiten. Vor allem die Inklusion von behinderten Kindern gelang geradezu spielerisch.

Die professionelle Seite der Aufführungen wurde musikalisch von der Gächinger Kantorei unter der Leitung von Hans-Christoph Rademann gestellt, die mit vollem Orchester, Chor und Solisten wahrlich alle Register der Bachinterpretation zog, und die Jugendlichen sichtlich mitriss. Hier hatte die Projektleitung der Bachakademie unter Susanne Timmer keine Kosten und Mühen gescheut, um das Projekt hochkarätig auszustatten. Vorbereitet wurde die Aufführung ein halbes Jahr lang durch regelmäßige Proben während der Schulzeit und einzelnen Wochenendproben in der Turnhalle der Jahn-Realschule in Bad Cannstatt. Der choreografischen Leitung unter Friederike Rademann gelang es dabei, den Schülern und Schülerinnen nicht nur das für viele ungewohnte Feld des modernen Bühnentanzes näher zu bringen, sondern auch die Musik von Johann Sebastian Bach.

Die Freiberger Schülerinnen Hannah Dickenbrock, Larissa Enderle, Sabrina Hess, Ina Karsch, Theresa Klingler, Nadine Kolbe und Nele Sebert haben jedenfalls die langen Proben und den hohen Zeitaufwand im stressigen Dezember nicht bereut: Der minutenlange Beifall der drei Aufführungsabende wird wohl den Jugendlichen noch lange in Erinnerung sein. Besonders mit einer sehr berührenden Interpretation von „Ich steh an deiner Krippen hier“ und „Fallt mit Danken, fallt mit Loben“ konnten die sieben jungen Frauen überzeugen. Doch wohl noch viel länger bleibt die wunderbare Musik Bachs allen Teilnehmern in lebhafter Erinnerung.

Begleitet wurden das Projekt nicht nur von einer aufwendig gestalten Homepage (www.bachbewegt.de) sondern auch von einem Kamerateam, das einen Dokumentarfilm erstellen wird. Bachs Weihnachtsoratorium ist damit zunächst als Tanzprojekt mit Schulen abgeschlossen; ob es ein Folgeprojekt geben wird, muss sich zeigen.