Da heißt es auch mal Schlange stehen: Mit fast 200 000 Foto: Archiv (Kuhnle)

Mit 196 000 Badegästen erreicht das Mineralfreibad Oberes Bottwartal in der Saison 2016 ein gutes Ergebnis.

Oberstenfeld - Zunächst schien es, als würde der Zweckverband des Mineralfreibads Oberes Bottwartal mit seiner Hoffnung auf eine gute Besucherbilanz von den Monaten Mai und Juni sprichwörtlich im Regen stehen gelassen. Wegen des nassen Wetters kamen in beiden Monaten nur 45 000 Besucher – 12 000 weniger als 2015. Es folgte jedoch ein fulminanter Sommer. Im September wurde mit 29 566 Badegästen sogar die Bestmarke in diesem Monat von 28 043 Besuchern überboten. Darüber hinaus zählte das Freibad am 10. Juli so viele Besucher wie nie zuvor an einem Tag. 12 406 Gäste waren auf der Anlage, was mit auf das 24-Stunden-Schwimmen an jenem Sonntag zurückzuführen ist. „Da hatten wir wirklich gutes Wetter“, blickte Tanja Mayer von der Badverwaltung am Dienstag in der Sitzung des Zweckverbands zurück.

Alles in allem strömten in diesem Jahr 196 000 Badegäste ins Freibad. Der Wert liegt etwa 1500 Besucher unter dem Durchschnittswert seit der Eröffnung 1975. Im Vorjahr hatte man mit 198 000 Badegästen knapp darüber gelegen. Mayer sprach von einem „sehr erfreulichen“ Jahr 2016. Den Rekord hält 2004 mit 287 000 Gästen.

Ebenfalls positiv: Die Gesamteinnahmen mit 504 000 Euro fielen 12 000 Euro höher aus, als im Haushaltsplan veranschlagt. Das sei die Folge von den erhöhten Eintrittspreisen und den vielen Tageseintritten im September, erläuterte Mayer. Dem Gegenüber stehen Ausgaben in Höhe von 671 00 Euro. Gut sei, so Mayer, mit 167 000 Euro Defizit zumindest unter der Marke von 200 000 Euro zu liegen.

Hingegen hält der Trend an weniger verkauften Saisonkarten an. Allein 2016 wurden 227 Karten weniger als im Vorjahr verkauft. Da diese Entwicklung länger zu beobachten ist, „führen wir das auch nicht auf unsere Preiserhöhung zurück“, sagte Mayer. Vielmehr gingen die Besucher lieber spontan schwimmen. Die Oberstenfelderin Inge Zimmermann (FW) merkte dennoch an, dass „eine Grenze erreicht“ sei. „Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem die Menschen rechnen: Wie oft muss ich ins Freibad gehen, damit sich die Jahreskarte lohnt?“ Eine weitere Preiserhöhung sei 2017 nicht geplant, unterstrich der Oberstenfelder Bürgermeister Markus Kleemann. Er betonte, dass Besucher froh sein könnten, bekämen sie doch bei jedem Eintritt auch etwas von den Kommunen Beilstein und Oberstenfeld, die Mittel zuschießen, geschenkt.

In dieses Horn blies auch Peter Gruner von der Initiative Beilstein: „Ich bin froh, dass wir uns dieses Bad leisten. Allerdings sollte die Politik Möglichkeiten schaffen, damit sich die Organisationskosten bei kommunalen Bädern im Rahmen halten“, kritisierte der Stadtrat hohe Auflagen.

Das Gremium beschloss zudem einstimmig den Haushaltsplan 2017 samt Kostenplanung bis 2020. Ein Darlehen wird jährlich mit 75 000 Euro getilgt. 2017 ist zudem der Bau von Wohnmobilstellplätzen einberechnet. Von 2018 bis 2020 stehen jeweils 100 000 Euro für neue Spielgeräte und Gestaltungsmaßnahmen zur Verfügung. Der Verbandsvorsitzende Kleemann machte deutlich, dass kurz- und mittelfristig keine Maßnahme an den Rutschen und keine Sanierung des Parkplatzes geplant sei.