Jagdpächter Jürgen Hottenrott (rechts) und Jäger Guntram Trollst nutzen den Brennholzverkauf, um aufs Neue Jahr an Foto: Frank Wittmer

Alle 170 Festmeter und 13 Flächenlose werden beim Brennholzverkauf an den Mann gebracht.

Oberstenfeld - Von den mehr als 100 Teilnehmern des Holzverkaufes der Gemeinde Oberstenfeld scheint ein Gutteil nur wegen des Glühweins und der Roten Würste gekommen zu sein, von denen die die Feuerwehr beides reichlich im Angebot hat. „Viele kommen wegen der Geselligkeit“, freut sich der stellvertretende Kommandant der Abteilung Oberstenfeld Jörg Häußermann. „Der Holzverkauf hat sich als Treffpunkt im Neuen Jahr eingebürgert und viele Wanderer nutzen den Weg zur Kneippanlage als Spaziergang.“

Für die anderen gibt es einen Fahrdienst, bei dem Kommandant Jürgen Beck persönlich am Lenkrad sitzt. Bürgermeister Markus Kleemann gibt den Service auch als Tipp mit auf den Heimweg, falls jemand „an diesem warmen Januartag“ zu tief ins Glühweinglas geschaut habe.

Bei minus vier Grad ist das Heißgetränk jedenfalls zur Aufwärmung willkommen. Rainer Kurz setzt das Gebräu aus eigenem Bottwartaler Trollinger, Zimstangen, Nelken und Zitronen frisch an. 70 Liter und wenn’s gut läuft auch über 100 Liter werden wohl getrunken werden. An Würsten ist der Vorrat mit 400 bis 500 ebenfalls reichlich.

Doch wenn auch der Eindruck besteht, dass ein Großteil eher wegen des geselligen Events zur Kneippanlage hoch gepilgert ist, läuft es auch beim Holzverkauf richtig gut. Förster Manfred Moll muss die Runde zwar motivieren, etwas näher zu treten, damit er die Bietenden besser im Blick hat. Bürgermeister Markus Kleemann darf assistieren und schaut nach, wer seitlich die Hand gehoben hat. Im Gegensatz zu vielen anderen Holzversteigerungen läuft man in Oberstenfeld die Polter nicht ab. Das Holz lagert im Eschach, wo es sich die Interessenten zuvor angeschaut haben. „Damit die Hurgl nicht ganz so dick sind, sonst plagt man sich nur damit“, weiß Erich Scheer, der sein Wunschpolter nur wenige Euro über dem Anschlagspreis von 59 Euro der Festmeter ergattert.

Gesteigert wird in Fünf-Euro-Schritten, es geht Schlag auf Schlag. Schon nach wenigen Minuten sind die meisten Lose verkauft. Gesteigert wird nur wenig, aber dafür gibt es pro Los meist mehrere Interessenten, was der Preisgestaltung zugute kommt.

Kämmerin Martina Schrag ist zum letzten Mal im Einsatz, bevor sie sich nach Winnenden verabschiedet. Am Nachmittag rechnet die Leiterin des Finanzwesens der Gemeinde gleich das Ergebnis aus. „Wir konnten alle Lose verkaufen“, ist sie sehr zufrieden. Bei den 13 Flächenlosen wurden 55,5 Festmeter an den Mann oder die Frau gebracht und dafür ein Erlös von 1360 Euro erzielt. Beim Brennholz lang, so Förster Moll, habe man mit 172 ein vergleichsweise knappes, aber ausreichendes Angebot. Mit dem ordentlichen Durchschnittspreis von 65,50 Euro für alle 172 verkauften Festmeter ist das Konzept wohl für beide Seiten zufriedenstellend aufgegangen. Mit den 11 270 Euro fürs Brennholz lang hat die Gemeindekasse insgesamt 12 360 Euro eingenommen.