Bei schönem Wetter suchen bis zu 8000 Besucher am Tag Erfrischung im Mineralfreibad Oberes Bottwartal. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Das Einzelticket fürs Mineralfreibad Oberes Bottwartal wird künftig 30 Cent mehr kosten. Auch die Dauerkarte wird teurer.

Oberstenfeld - Das Mineralfreibad Oberes Bottwartal ist beliebt. Die Besucherzahlen bewegten sich im Jahr 2015 bei fast 200 000. Vor allem die Zahl der Einzeleintritte steigt: 30 000 Erwachsene legten4,50 Euro und 18 000 Kinder oder Jugendliche 2,50 für das einmalige Betreten auf den Kassentresen.

„Wenn schönes Wetter ist, haben wir 7000 bis 8000 Besucher am Tag“, stellte Volker Wanner, der Geschäftsführer des Zweckverbandes der Kommunen Beilstein und Oberstenfeld, bei der Sitzung am Montagabend im Oberstenfelder Rathaus fest. Die „heißen Tage“ entscheiden am Jahresende darüber, wie die Betriebsbilanz ausfällt. „Fünf solcher Spitzentage bringen uns mehr als die Erhöhung beim Dauerkartenpreis“, eröffnete der Oberstenfelder Bürgermeister Markus Kleemann die angeregte Debatte. Der Dauerkartenverkauf geht nämlich kontinuierlich zurück, im vergangenen Jahr sank die Zahl der Häufigschwimmer unter 6000. Nun soll der Dauerkartenpreis von 65 auf 70 Euro angehoben werden, im Vorverkauf 5 Euro günstiger.

Natürlich werden auch die Dauerkartenbesitzer jedes Mal neu als Besucher gezählt. Aber im September, auch wenn es immer noch 19 Grad hat, sei das Offenhalten des Bades „nur noch ein Service für die Dauerkarteninhaber, der uns letztlich mehr kostet als er einbringt“, betonte Erich Scheer (SPD Oberstenfeld).

Die Oberstenfelder Freien Wähler wollten die Dauerkarte aber nicht schlechter stellen, so Fraktionssprecher Michael Meder. „Die Jahreskarten werden unpopulär, wenn man den Preis erhöht. Da schaffen wir gegen das, was wir eigentlich wollen.“ Stattdessen solle man lieber den Einzeleintritt auf 5 Euro anheben, beantragte Meder. „Wir bieten viel, unser Bad ist super und wir haben die Parkplätze. Wenn schönes Wetter ist, gehen die Leute ins Bad. Das kostet uns keinen einzigen Besucher, wenn wir den Einzeleintritt erhöhen.“

Inge Zimmermann (FW) sagte: „Einmal ins Kino zu gehen kostet mehr als das Freibad. Da sind 5 Euro nicht zu viel!“ Sie finde es nicht in Ordnung, nur den Preis für die Dauerkarten anzuheben. „Dem werde ich nicht zustimmen!“

Peter Gruner (Initiative Beilstein) sah es ebenso, dass die Erhöhung beim Dauerkarten-Preis nicht viel in die Kasse bringt, den Rückgang des Verkaufs aber eher noch beschleunige. Allerdings sah er auch die Erhöhung des Einzeleintritts im Hinblick auf andere Bäder mit gemischten Gefühlen: „Wir sollten nicht die Preisführerschaft anstreben.“ Das günstig in der Nähe der Autobahn mit vielen Parkplätzen gelegene Freibad solle nicht seine Attraktivität verlieren.

Der Beilsteiner Bürgermeister Patrick Holl erinnerte daran, dass bei der letzten Preisrunde vor drei Jahren schon einmal über das Thema diskutiert wurde. „Es scheint so, dass die Familien sich weniger binden und eher spontan entscheiden, wo sie hingehen.“ Bernd Gemmrich (FW Beilstein) hielt 5 Euro für eine „psychologische Grenze“ und stellte darum den Antrag, den Einzeleintritt für Erwachsene auf letztlich 4,80 Euro zu erhöhen. Diesen Vorschlag konnte das Gremium mittragen.