SKV-Keeper Nikolai Uhl (links) ist ein wichtiger Rückhalt gewesen. Foto: avanti

Württembergligist SKV Oberstenfeld gewinnt gegen Aufsteiger TSF Ditzingen 26:24 (13:9).

Oberstenfeld - Hauptsache gewonnen und eine Pflichtaufgabe erfüllt: So dürfte das Fazit beim Handball-Württembergligisten SKV Oberstenfeld zum 26:24-Heimsieg am Freitagabend gegen die TSF Ditzingen ausfallen. Denn den Zuschauern in der Bäderwiesenhalle wurde in der Partie gegen den Aufsteiger teils schwere Kost geboten – wofür sich SKV-Trainer Michael Walter in seinem Statement nach der Schlusssirene eine Mitschuld gab. Doch dazu später mehr.

Zu Beginn der Partie deutete nichts darauf hin, dass sich Oberstenfeld an diesem Abend schwer tun würde. Der SKV spielte gefällig, vor allem über die linke Seite mit Ruven Lehmann und Sebastian Sauerland. Letzterer bediente immer wieder Kreisläufer Güngör Cakar, der traf. Vor allem aber taten sich die Gäste schwer mit der starken Abwehr der Oberstenfelder. Sie fanden kaum Mittel, um an den Kreis zu gelangen – und griffen auf meist letztlich harmlose Würfe aus dem Rückraum zurück. Erst nach mehr als fünf Minuten kam Ditzingen durch Konter zu seinen ersten Erfolgserlebnissen. „Wir haben in der Abwehr die Mitte zugemacht und damit das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Auch das Zusammenspiel von Torwart und Abwehr hat mir sehr gut gefallen“, lobte Coach Michael Walter.

Oberstenfeld, das wie Ditzingen mit einer 5:1-Abwehr agierte, war nach einer Viertelstunde auf 9:4 davongezogen. Dann aber wurde es unruhig auf dem Feld, in Spielunterbrechungen wurde rege diskutiert. Als beim SKV gerade die Routiniers Florian Koch und Sebastian Sauerland eine Auszeit bekamen, ging der Spielfluss bei Oberstenfeld verloren. Mit dem 9:12-Anschlusstor pirschte sich Ditzingen wieder heran (23.) – und erst nach sechs weiteren Minuten erlöste der wieder aufs Spielfeld zurückgekehrte Koch per Siebenmeter eine achtminütige Torflaute beim SKV. Das 13:9 war gleichzeitig der Pausenstand.

Dank zweier schneller Tore direkt nach dem Seitenwechsel schöpfte Ditzingen dann erneut Hoffnung – und TSF-Spieler Florian Ruoff verpasste auch noch freistehend das 12:13. Oberstenfeld machte sich das Leben in dieser Phase selbst schwer: Florian Koch vergab einen Siebenmeter, Nick Teske und Ruven Lehmann holten sich innerhalb von elf Sekunden jeweils eine Zwei-Minuten-Strafe ab. Die Partie drohte zu kippen. Doch ausgerechnet in doppelter Unterzahl fing sich Oberstenfeld wieder – auch weil Nikolai Uhl eine Glanzparade zeigte. Der SKV „gewann“ diese Phase dadurch sogar mit 2:0 und zog in der Folge auf 18:12 (41.) davon. Die Vorentscheidung? Keinesfalls. Denn ab der 51. Minute kämpfte sich Ditzingen von 17:23 auf 23:25 (58.) heran. Doch die Aufholjagd kam zu spät, sodass am Ende ein 26:24 für Oberstenfeld stand, das damit sein Punktekonto auf 5:1 schraubte.

„Wir haben heute einfach zu viele Konter bekommen, das waren fünf, sechs Gegentore zu viel“, klagte Trainer Michael Walter. Er selbst räumte ein, zwischenzeitlich zu häufig ausgewechselt zu haben. „Die Spieler kamen kalt auf die Platte, da kann man keine Wunder erwarten. Sie können aber nichts dafür, das nehme ich ganz auf meine Kappe“, sagte Walter, der in den letzten Spielminuten deshalb wieder auf die Startformation setzte, um der Mannschaft mehr Sicherheit zu verleihen. Mit Erfolg.

Nächste Woche kommt es damit zum Spitzenspiel des hoch gehandelten TV Bittenfeld II und den Oberstenfeldern. „Vor diesem Spiel wollte ich mindestens vier, fünf Punkte auf dem Konto haben. Das haben wir erreicht“, freut sich Walter.

SKV Oberstenfeld:
Uhl – Goller (2), Deseife, F. Koch (4/2), Pflugfelder (6/3), Cakar (5), Bütner (1), Lehmann (4/2), Teske (2), Sauerland (2), Stauch, Grabovac.