Nur rund 60 Teams werden diesmal dabei sein. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Die Handballer des SKV Oberstenfeld veranstalten das 45. Internationale Pfingstturnier.

Oberstenfeld - Am Pfingstwochenende ist die Handballsaison beendet, selbst die letzten Relegationsspiele sind bis dahin vorbei. Böse Zungen behaupten ja, dass man Handballer an diesem Wochenende daher vor allem an zwei Orten findet: am Ballermann auf Mallorca oder beim Pfingstturnier in Oberstenfeld.

Was beides unterscheidet? Auf Mallorca ist die Sonnenwahrscheinlichkeit höher, in Oberstenfeld geht es dafür nicht ausschließlich ums Feiern, sondern es wird auch noch Handball gespielt – wenngleich in deutlich entspannterer Atmosphäre als dies in den vergangenen Monaten während der regulären Saison der Fall gewesen ist. Die Wetterprognose sieht auch dieses Jahr für Mallorca wesentlich günstiger aus als für Oberstenfeld. Wobei sich die Temperaturen nicht groß unterscheiden, aber die Regengefahr ist im Bottwartal größer. „Aber so schlimm ist die Prognose ja nicht“, sagt Organisationschef Armin Schmid.

Was ihm viel mehr Sorgen bereitet, ist die auch in diesem Jahr weiter gesunkene Teilnehmerzahl. Kamen in Spitzenzeiten 150 Mannschaften nach Oberstenfeld, waren es 2017 nur noch 74, dieses Jahr sind es gar nur um die 60. „Es scheint, dass Pfingsten mehr und mehr zur Haupt-Urlaubszeit geworden ist. Denn es geht anderen Turnieren ähnlich, das ist kein reines Oberstenfelder Problem“, sagt Schmid. Insbesondere im Jugendbereich sind die Teams weggebrochen. „Wir hatten für den Montag für die C-, D- und E-Jugend jeweils männlich und weiblich einen Wettbewerb ausgeschrieben. Zwei Wochen vor Turnierbeginn hatten wir da insgesamt nur zwei Anmeldungen. Also haben wir entschieden, den Montag komplett zu streichen“, so Schmid. Lediglich einen Mini-Wettbewerb mit drei männlichen C-Jugend-Teams gibt es am Sonntag.

Auch andere Wettbewerbe mussten gestrichen oder zusammengelegt werden. So gibt es bei den Damen lediglich ein Turnier statt wie geplant je eines für Mannschaften auf Bezirks- und Verbandsebene. Die weibliche A- und B-Jugend wurde zusammengelegt, die männliche A-Jugend in das Turnier der Herren-Bezirksebene integriert. Lediglich bei den Hobby-Mannschaften, die bereits heute Nachmittag um 16.30 Uhr die Veranstaltung eröffnen, ist der Andrang ungebrochen. „Da ist das Turnier voll, hier könnten wir kein weiteres Team annehmen“, erklärt Armin Schmid.

Wieder am Start ist der Handballclub Hoerdt aus dem Elsass. „Dafür sind unsere Freunde aus dem französischen Aix-les-Bains leider nicht dabei. Die haben Abstiegsspiele“, so Schmid, der neben einem Verein aus der Nähe von München ansonsten vor allem Teams aus Baden-Württemberg begrüßen darf. „Aus der direkten Umgebung kommen allerdings kaum Mannschaften. Das ist für mich schon etwas unverständlich.“

Neben den sportlichen Wettbewerben stehen aber auch die abendlichen Partys am Freitag, Samstag und Sonntag im Mittelpunkt. „Von diesen drei Abenden leben wir“, gibt Armin Schmid unumwunden zu. „Denn tagsüber geht wirtschaftlich gesehen nicht besonders viel.“ Für die Zukunft müsse man sich aber überlegen, ob der Termin am Pfingstwochenende noch weiter Sinn macht oder man sich hier eventuell umorientiert. „Mit 120 bis 150 Mannschaften ließ sich das Ganze gut planen. Bei nur noch 60 Teams macht es nicht mehr wirklich viel Spaß“, räumt der Organisationschef ein.