Irrungen und Wirrungen im neuen Stück der Schmalzhafenbühne – am Ende aber wird alles gut . . . Foto: avanti

Die Schmalzhafenbühne hat zum 37. Mal ein äußerst unterhaltsames Mundartstück auf die Bühne in der Gronauer Kelter gebracht. Premiere war am Samstag.

Oberstenfeld-Gronau - Dass d’Lachmuskla danza“ – dafür hat die Theatergruppe des TSV Gronau auch für den Sommer 2016 bestens vorgesorgt und mit „Eier . . . Biologisch . . . Logisch“ zum 37. Mal ein äußerst unterhaltsames Mundartstück auf die „Schmalzhafenbühne“ gebracht. Die verbal deftige Jonglage mit Eiern und „reinstem biologischem Hennadreck“ hat das Publikum am Wochenende sichtlich und akustisch wahrnehmbar prächtig unterhalten. Wie seit 36 Jahren spielten die Alte Kelter und der Rathausplatz bei herrlichem Sommerwetter wieder Mal ihre Rolle als hübsche Kulisse für unterhaltsame Stunden.

Am frühen Samstagabend belebte sich die Szenerie am Rathausplatz mit sommerlich gekleideten Gästen zur Premiere des 2016er Theatersommers der Schmalzhafenbühne. Wie gewohnt und bewährt eine respektable Bühnenkulisse – ebenso ansprechend wie trickreich praktikabel. Die Komödienstory des Autors Norbert Trank wurde von der Regie (Jürgen von Bülow) mit Lokal-Gags für die Gronauer Schmalzhafenbühne zurechtgezimmert und auch sprachlich auf Lokaldialekt getrimmt. Dazu ein Ensemble von acht Mitwirkenden, die ihre Rollen großartig zu interpretieren verstanden.

Auf dem dargestellten Geflügelhof haben Erna Meier, der Exmann von Ludwig und dessen Schwester Frieda (also Ex- Schwägerin von Erna) das Sagen – aber das Handeln hat Knecht Fritz übernommen, der zusammen mit seinem Freund Kurt einen schwunghaften Handel mit „behandelten“ Eiern aus der Legebatterie von nebenan aufzieht. Hühnerdreck und -federn dienen den beiden, die Eier schön nach „Bio“ aussehen zu lassen und die Verkaufschancen auf dem Markt zu verbessern. Unbemerkt pfuscht die Haushälterin des Pfarrers den beiden ins Handwerk und beklaut sie. Als das Schlitzohr Fritz auch noch eigenen Eierlikör herzustellen beginnt, fangen Verirrungen und Verwirrungen an, sich zu überschlagen. Inzwischen ist aber auch der junge mutterhörige Dorfpolizist Benjamin, mit Tochter Marie von Fritz verbandelt, auf das langsam unübersichtlich gewordene Treiben auf dem Hühnerhof angesetzt.

Zum Schluss kommt alles ans Licht. Ludwig, der ganz und gar finanziell orientierte Besitzer der benachbarten Legebatterie, findet zu seiner Gattin Erna zurück, der brave, aber stark überforderte Dorfpolizist Benjamin kann die Übeltäter überführen. Am Schluss sind alle wieder glücklich – die freien Hühner ebenso wie auch die Paare, die sich unter verzwickten Umständen gesucht haben. Selbst der clevere und seine Freiheit liebende Fritz findet in der Haushälterin die passende Partnerin.

Andreas Büche hat den schlitzohrigen Fritz in jeder Hinsicht großartig, geradezu liebenswert dargestellt. Udo Klaudt als sein zuverlässiger Freund Kurt stand ihm schauspielerisch ebenbürtig zur Seite. Grandios auch Gaby Reinhold als die Pfarrers-Haushälterin. Uli Friz als Dorfpolizist Benjamin, Marcus Schmid in der Rolle von Ludwig, Gisela Büsing und Heike Hildebrandt als Frieda und Erna Meier sowie Franziska Fink (Tochter Marie von Fritz) ergänzten das Ensemble hervorragend.

Die Dankesworte am Schluss für gelungene Regie und passendes Bühnenbild (Marcus Deuring und Josef Schindler) sowie für Bühnentechnik, Maske und Souffleusen waren vom ebenso ehrlichen Beifall des Publikums begleitet, der nicht zuletzt auch dem fleißigen und freundlichen Service „für Gurgel ond Ranza“ galt.