Geflickte Stellen gibt es auf der Straße einige – der Ortsvorsteher Karlheinz Massa setzt sich für eine Sanierung ein. Foto: Oliver von Schaewen

Der Schwerverkehr hinterlässt Spuren in Gronau. Die Landesstraße 1117 wird jedoch nicht 2018 saniert.

Oberstenfeld-Gronau - Große Wasserlachen säumen an diesem Morgen die Gronauer Hauptstraße. Es regnet Bindfäden, und der Ortsvorsteher Karlheinz Massa hat es angesichts der Pfützen nicht schwer, die gröbsten Schäden auf der Straße zu lokalisieren. „Hier hört man es immer besonders deutlich“, sagt er und zeigt auf mehrfach verkrustete Asphaltschichten in der Nähe des Gasthauses Krone. Es ist das Rumpeln, das die Gronauer schon lange nervt. „Bei mir beschweren sich immer mal wieder Anwohner“, sagt Massa, der vor allem den Schwerverkehr in Richtung Sulzbach als Lärmfaktor ausmacht. „Der Antrag auf Sanierung läuft ja schon seit bald zehn Jahren“, weiß er – und hofft, dass sich das Land als Straßenträger möglichst bald der Schäden annimmt.

Tatsächlich stehen die Chancen auf eine baldige Realisierung gar nicht so schlecht. „Ich habe gehört, wir stehen an siebter Stelle“, sagt Markus Kleemann, Bürgermeister von Oberstenfeld. Allerdings geht er davon aus, dass nur zwei oder drei Projekte pro Jahr verwirklicht werden können, sodass Gronau erst 2019 oder 2020 an der Reihe sein wird. „Die Straße ist sehr schlecht – je eher sie gemacht wird, umso besser.“ Die Gemeinde sei vorbereitet, sie habe rund 500 000 Euro für die nächsten drei Jahre in die mittelfristige Finanzplanung einkalkuliert. Schließlich müsse die Kommune das „Drumherum“ bezahlen, wenn das Land die Straßendecke erneuere. Dass die Gronauer Ortsdurchfahrt im Frühjahr bei der Neubewertung des Verkehrsministeriums nach vorne rückte, sieht der Bürgermeister als Erfolg beharrlichen Nachfragens an.

Einen Zeitpunkt für die Sanierung in Gronau konnte das Verkehrsministerium in Stuttgart am Montag auf Anfrage unserer Zeitung nicht nennen. Es gehe in dem Oberstenfelder Teilort um 420 Meter, die in den Jahren 2017 bis 2020 bearbeitet werden könnten, weiß der Pressesprecher Edgar Neumann. Eine Realisierung sei von 2019 an möglich, habe das Baureferat des Regierungspräsidiums Stuttgart mitgeteilt. Vorher müssten sich noch die Träger öffentlicher Belange abstimmen, um bei der Umsetzung Synergien zu nutzen.

Ob Tempo 30 die Gronauer entlasten kann, ist eine kontrovers diskutierte Frage. „Wenn die Straße saniert ist, gehen 50 Kilometer pro Stunde für mich in Ordnung“, sagt Karlheinz Massa, der für die CDU im Oberstenfelder Gemeinderat sitzt. Das Ortsgremium hatte hingegen zuletzt im Rahmen des Lärmaktionsplanes versucht, Tempo 30 zumindest in der Nähe der Bushaltestelle zu erreichen, um die Schulkinder besser zu schützen. Dies hatte das Landratsamt Ludwigsburg jedoch abgelehnt, weil es an der Gronauer Ortsdurchfahrt seit 2011 zu keinem geschwindigkeitsbedingten Unfall mehr gekommen war. Jetzt hofft die Oberstenfelder Verwaltung, durch die Verlegung der Bushaltestelle mehr Sicherheit zu gewinnen. Diesen Vorschlag des Landratsamtes hatte der Gemeinderat bewilligt.

Ob es entlang der Ortsdurchfahrt noch zu weiteren Umbauten kommen könnte, ließ der Bürgermeister Markus Kleemann offen. Natürlich müssten Parkplätze ebenso erhalten bleiben wie alte Bäume, wenn dies möglich sei. „Wir müssen uns zusammen anschauen, was möglich ist“, blickt der Rathauschef den Planungen entgegen.