Ein wichtiger Schritt: Foto: privat

Gute Nachricht: Es gibt einen Stammzellenspender für den an Leukämie erkrankten neun Monate alten Jungen.

Oberstenfeld - Die Nachricht hat am Freitagmorgen die Herzen vieler Menschen höher schlagen lassen: Für den neun Monate alten Felix aus Oberstenfeld ist ein Stammzellenspender gefunden worden. Der kleine Held hat seinen großen Helden gefunden. Damit erhält der an Leukämie erkrankte kleine Junge die Möglichkeit, den Blutkrebs zu besiegen. Die Chance, einen passenden genetischen Zwilling zu finden, lag bei eins zu zwei Millionen.

Mirella Schicks Stimme klingt überglücklich. „Die Sonne strahlt“, sagt Felix’ Tante. „Man könnte die Welt umarmen.“ Die Nachricht, dass ein Spender gefunden wurde, erhielt die Familie zu Wochenbeginn. Und jetzt wird es offiziell verkündet. „Man ist erfüllt von Glück“, sagt Mirella Schick. Der kleine Mann selbst entwickelt sich prächtig, erzählt sie weiter. „Er kann sitzen, sich leicht hochziehen, . . .“

Überwältigt ist auch Felix’ andere Tante Sabine Süpfle von der Resonanz auf die Nachricht des Stammzellenspenders. Es sei wunderbar, wie die Mitmenschen die Freude teilen. Süpfle fasst ihre Gefühle mit einem Wort zusammen: „Halleluja.“ Der Oberstenfelder Bürgermeister Reinhard Rosner fügt hinzu: „Das gibt der Familie große Hoffnung.“

Trotzdem ist auch die kommende Zeit noch eine Hürde. Denn selbst die Tatsache, dass ein Stammzellenspender gefunden wurde, heißt noch nicht, dass Felix das Krankenhaus sofort verlassen kann. Vor einigen Tagen erst hat für Felix wieder ein Chemoblock begonnen. „Der muss fortgeführt werden“, erläutert Sabrina Krüger von der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei). Der Block hat einen relativ langen Zyklus. „Dann müssen die Krebszellen vernichtet sein.“ Zeitlich ist das weitere Vorgehen momentan nicht absehbar, sagt Krüger. Vor der Stammzellentransplantation steht eventuell noch einmal ein kleiner Chemoblock an. Es hängt aber auch alles mit dem Gesundheitszustand von Felix zusammen, betont seine Tante Mirella Schick. „Der kann sich täglich ändern.“

In einer Pressemitteilung der DKMS erklärt auch Felix’ Vater: „Wir sind noch lange nicht am Ziel.“ Mit dem Stammzellenspender hat Felix zum einen eine – „sehr wichtige“ – Zwischenetappe geschafft. Aber: „Das Ganze wäre viel zu schön, wenn man sagen könnte, ‚Spender gefunden gleich Leukämie geheilt’“, hebt Felix’ Vater außerdem hervor. Sabine Süpfle ist sich auch bewusst, dass noch eine lange Strecke vor ihrem Neffen liegt. „Wir hoffen weiter, und ich glaube daran, dass er es schafft.“

Wichtig ist Felix’ Familie noch ein Punkt: Auch weiterhin sollen sich Menschen typisieren lassen. „Hätten sich nicht schon viele Menschen auf öffentlichen Aktionen, an Schulen oder Universitäten, in Unternehmen oder über das Internet typisieren lassen, wäre es nicht möglich gewesen, für Felix den geeigneten Lebensspender zu finden“, sagt Felix Vater. Daher findet die bereits geplante Registrierungsaktion am Sonntag, 8. März, von 12 bis 16 Uhr in der Limeshalle in Forchtenberg trotzdem statt. Damit auch andere Leukämiekranke ihren Helden finden.