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Der 30-jährige Markus Kleemann wirft wahrscheinlich als fünfter Kandidat seinen Hut in den Ring.

Oberstenfeld - Noch zögert Markus Kleemann, sich für die Bürgermeisterwahl zu bewerben. Bis zum Wochenende will er sich aber endgültig entscheiden, ob er seine Kandidatur im Oberstenfelder Rathaus abgibt. Viel Zeit bleibt ihm dann angesichts des Stichtags 23. März nicht mehr. „Es sieht aber gut aus“, betont Kleemann. Dass er schon jetzt mit einer Pressemitteilung an die Öffentlichkeit tritt, sei der „Unruhe im Ort“ geschuldet. Die Bürger erwarteten einen Verwaltungsexperten.

Der 30-jährige ledige studierte Verwaltungswissenschaftler aus Nordheim gibt an, „alles gründlich machen“ zu wollen. Wohl auch deshalb erschien er in der jüngsten Ratssitzung inkognito, was auffiel, denn neben den Kandidaten Andreas Roll und Michael Greco saß ein ähnlich seriös gekleideter Mann, der ins Schema passte. Aus der Ratssitzung, aber auch aus den Gesprächen mit Bürgermeister Reinhard Rosner und den Fraktionsvorsitzenden hat Kleemann Zuversicht geschöpft.

Markus Kleemann arbeitet seit vier Jahren in Stuttgart als Parlamentarischer Referent für die CDU-Landtagsabgeordnete Friedlinde Gurr-Hirsch. Für den Dreißigjährigen ist es eine „sehr lehrreiche“ Tätigkeit an der Schnittstelle zwischen Landespolitik, Kommunalpolitik, Landesverwaltung und Bürgerschaft. Gerade mit Blick auf das Bürgermeisteramt, das der Nordheimer schon länger im Auge hat. Nicht zufällig wählte er für sein Studium der Politik- und Verwaltungswissenschaften die Studienschwerpunkte Kommune und Europa.

Nach dem Abitur am Hölderlin-Gymnasium in Lauffen und dem Grundwehrdienst absolvierte Markus Kleemann von 2005 bis 2008 an der Uni Konstanz den Bachelor-Studiengang Politik- und Verwaltungswissenschaft, um von 2008 bis 2010 an der Zeppelin Universität Friedrichshafen den Master-Studiengang in Public Management & Governance mit Nebenfach Corporate Management & Economics draufzusatteln. Praktische kommunalpolitische Kenntnisse erlangt er als gewähltes Mitglied des Nordheimer Gemeinderates, dem Kleemann seit Sommer vorigen Jahres angehört. Als stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion ist er Mitglied im Verwaltungs- und im Umlegungsausschuss.

Was Markus Kleemann, der evangelisch ist, besonders schätzt: Dass man in Oberstenfeld lieber miteinander agiere als gegeneinander. Dieses Bemühen um einen sachlichen, konstruktiven Konsens habe er auch erlebt, als er sich mit den Vorsitzenden aller drei Ratsfraktionen gleichzeitig an einen Tisch gesetzt habe. „Oberstenfeld fährt augenscheinlich gut damit, weshalb ich daran unbedingt festhalten wollen würde. Je mehr Schultern, desto leichter werden sich die Aufgaben bewältigen lassen, die in den nächsten Jahren anstehen.“ Mögliche Aufgaben seien die Ortskernsanierung und die Weiterentwicklung der Lichtenbergschule. Aber auch den demografischen Wandel wolle er gestalten.