Rund 70 Besucher hat Markus Kleemann am Sonntag vor der Wahl durch den Ort geführt. Foto: privat

Groß war der Zulauf beim Ortsrundgang mit dem Bürgermeister-Kandidaten Markus Kleemann am Sonntag.

Oberstenfeld - Bei bestem Sonntagswetter setzte sich nach einer rund zehnminütigen Einleitung vor dem Rathaus ein bunter Tross in Bewegung. Rund 70 junge und alte Erwachsene, dazwischen Babys in ihren rollenden Betten und Kinder auf ihren Rollern, folgten dem Verwaltungs- und Politikwissenschaftler.

Erster Halt der einstündigen Tour war die Schneckenbrücke, von welcher der 30-Jährige auf das Feuerwehrmagazin zeigte. Es sei inzwischen zu klein, wusste der Nordheimer, der zusätzlich zu seinem Promotionsstudium im Büro von Friedlinde Gurr-Hirsch arbeitet. An den bisherigen Auftritten Kleemanns in Oberstenfeld verhindert, nahm sich die CDU-Landtagsabgeordnete für den Spaziergang Zeit. Manch besonders wissbegierige Bürger befragten sie nebenbei zur Landespolitik.

Den leer stehenden Einkaufsmarkt neben der Feuerwehr kann sich Kleemann für eine Erweiterung vorstellen, ebenso wie eine jährliche Gala als Dank für die Feuerwehrleute und alle anderen Ehrenamtlichen. Das Engagement der Bürger sei das höchste Gut einer Gemeinde, so der Bewerber um die Rathausleitung. Er schlug einen speziellen Ansprechpartner dafür, eine Raumbedarfsplanung und eine Prioritätenliste vor.

Sie sei nur wegen Kleemann da, bekannte eine Frau, die im Geiste schon ihr Kreuz gemacht hat. Eine Jüngere hat zwar andere Favoriten. Generell nehme sie aber jede Informationsgelegenheit wahr und wolle Kleemann gezielt Fragen stellen. So hält es auch einer, der sich als „begeisterter Oberstenfelder“ für die Belange der Gemeinde interessiert. Die offiziellen Veranstaltungen findet er dabei gar nicht so informativ. Bei denen stehe mehr der Eindruck der Personen im Vordergrund, und ein mancher lasse sich da womöglich vom schönen Schein täuschen, so seine Befürchtung. Die individuellen Veranstaltungen, welche ein Teil der neun Bewerber anbietet, hält er für aufschlussreicher.

Am Kelterplatz mit seinen Läden stellte der in einem Familienbetrieb aufgewachsene Kleemann in Aussicht, den örtlichen Einzelhandel zu stärken in dessen Konkurrenzkampf mit den großen Zentren.

Informiert über und einig mit aktuellen Gemeinderatsbeschlüssen zeigte er sich vor dem Stift und vor dem Friedhofseingang, der neu gestaltet werden soll.

Sich der demografischen Entwicklung bewusst, sieht er beim Wohnungsneubau nur moderaten Zuwachs. Statt dem jüngsten Verlust der Werkrealschule hinterher zu trauern, will er sich auf hohe Qualität in den verbliebenen Grundschulen konzen-trieren.

Letzte Station war der Platz vor der Kirche. Mit ihr möchte Markus Kleemann für Toleranz und Menschlichkeit eintreten, bekannte der Protestant, der sich vielfach in der CDU engagiert. So ist er unter anderem stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Nordheimer Gemeinderat. Überdies ist er Vorsitzender des Heilbronner Verbands der Überparteilichen Jungen Europäer. Er sammelte Erfahrungen in Wahlkreisbüros und im Wahlkampf 2011.

Vom Kirchplatz aus machte er mit Blick auf die Bushaltestelle noch einen Schwenk zum Thema Öffentlicher Nahverkehr. Nach Nordheimer Vorbild kann er sich einen ehrenamtlich betriebenen Bürgerbus vorstellen.

Zum Schluss lud Markus Kleemann alle auf eine Kugel Eis ins Café neben dem Rathaus ein. Hier konnte nicht nur die junge Frau ihre mitgebrachten Fragen stellen. Ein junges Paar hatte Gelegenheit, Oberstenfeld von seiner besonders süßen Seite kennenzulernen. Die beiden wollen vom Zabergäu hierher ziehen, wegen der Arbeit und weil ihnen das Städtchen so gut gefalle, wie sie erzählen. Etliche Bekannte begrüßten sie bereits. Sie hätten die Veranstaltung genutzt, um sich noch mehr über ihren Wunschort zu informieren, sagen sie und scheinen immer noch umzugswillig.