Das Foto:  

Bei der Sanierung des Sanitärtrakts muss sich der Freibad-Zweckverband sputen.

Oberstenfeld/Beilstein - Wer gerne ins Mineralfreibad Oberes Bottwartal geht, darf sich auf einen frühen Saisonstart freuen. Die Tore werden schon am Samstag, 28. April, geöffnet. Sonst tummeln sich die Wasserratten meistens erst im Mai in den Fluten. Die Verbandsversammlung des Freibads hat das am Montagabend so beschlossen. Der Grund liegt in der bevorstehenden Sanierung des Sanitärtrakts. Die Arbeiten sollen schon Anfang September beginnen. Das hat allerdings den Nachteil, dass die Saison voraussichtlich schon am 2. September enden könnte – eine Woche vor Ende der Sommerferien.

Letzteres fiel dem Beilsteiner FDP-Rat Wolfgang Behr auf. Am Ende ließ jedoch auch er sich überzeugen. Denn die etwa 1,1  Millionen Euro teure Sanierung in der Winterpause 2018/19 sei eine „sportliche“ Aufgabe, erklärte der Zweckverbands-chef Markus Kleemann, der offen ließ, ob man die Badesaison je nach Wetterlage und Bauerfordernissen doch noch maximal bis zum 16. September verlängern könnte.

Auch sonst stand die Versammlung im Oberstenfelder Rathaus im Zeichen der Sanierung. „Wir müssen in diesem Frühjahr einige Entscheidungen treffen“, sagte Kleemann, als es darum ging, einen Projektausschuss zu gründen, der bis zur nächsten Versammlung am 8. Mai die Weichen stellen soll. Dem Gremium gehören neben den beiden Bürgermeistern je drei Vertreter aus Beilstein und aus Oberstenfeld an. Einen ersten Vorgeschmack auf kniffliges Ringen um Details bot am Montagabend die Diskussion um die Materialauswahl und den Entwurf des Bad Uracher Büros Fritz Planung.

Freiräume ergeben sich etwa durch den Wegfall von Schließfächern. „In vielen Freibädern gibt es zu viele, da die Gäste gerne ihre Sachen mitnehmen“, erklärte Markus Kleemann, man habe Bäder in Hechingen, Nürtingen und Göppingen besichtigt. Michael Meder von den Oberstenfelder Freien Wählern schlug vor, die Schließfächer zentral in einem sichtbaren Bereich anzubringen. „Da kann sich dann keiner mehr unbeobachtet zu schaffen machen.“ Gerade aber im mittleren Bereich, wo mehr Platz entsteht, wollen die Planer jedoch die Freifläche noch gestalten. So ist dort unter anderem ein Sanitär- und Umkleidetrakt für das Personal vorgesehen.

Gedanken wird sich der Projektausschuss aber auch über das richtige Material für die Fliesen machen. Sie sollen gut aussehen, aber auch rutschfest und langlebig sein. „Ich habe unheimlich viele Leute hinfallen sehen“, berichtete der Oberstenfelder SPD-Rat Hanns-Otto Oechsle, der zugleich die Hoffnung äußerte, die neuen Fliesen mögen länger als nur 20 Jahre intakt bleiben.

Praktische Vorschläge unterbreitete der Beilsteiner SPD-Vertreter Bernd Kircher, der „weiche, schallschluckende Materialien“ für die Umkleideräume empfahl und die Schließfächer groß genug für Fahrrad- und Motorradhelme ausstatten will. In der neuen Badesaison wird das Bewährte weitgehend fortgesetzt. So stehen die Frühbadetage montags, mittwochs und freitags in den Monaten Mai bis August ebenso im Portfolio wie die das seit 2013 stattfindende Nachtschwimmen, jeweils am letzten Wochenende im August.

Wichtig für Gelegenheitsschwimmer: An Schlechtwettertagen behält sich die Verwaltung vor, die Freibadkasse zeitweise nicht zu besetzen. Die Öffnungszeiten bleiben dagegen gleich. Im Mai öffnet das Bad von 8.30 Uhr bis 21 Uhr, von 1. Juni bis 15. August von 8 bis 21 Uhr, von 16. August bis Ende des Monats nur noch bis 20 Uhr, und im September von 8.30 Uhr bis 20 Uhr.