Die Rathausmitarbeiterin Martina Dann und B Foto: Oliver von Schaewen

Die Gemeinde Murr startet eine Aktion zugunsten wirtschaftlich schwacher Familien.

Murr - Zum ersten Mal gibt es in Murr Wunschweihnachtssterne. Damit sollen Kinder aus wirtschaftlich schwachen Familien die Chance auf ein schönes Geschenk an Heiligabend bekommen. Auf die Idee brachte die Verwaltung deren Mitarbeiterin Martina Dann. „In meinem Wohnort helfen wir bedürftigen Familien schon länger auf diese Weise“, erzählt die Großbottwarerin. Der Bund der Selbstständigen (BdS) unterstützte die Stadtverwaltung dabei – und viele Bürger beteiligten sich regelmäßig.

In Murr hofft der Bürgermeister Torsten Bartzsch ebenfalls auf die Spendenbereitschaft der Bürger. „Wenn ich sehe, wie viel jedes Jahr zu Weihnachten für das Kinderheim in Zsobok zusammenkommt, bin ich mir sicher, dass es genügend Spender geben wird“, sagt er. Reißen alle Stricke, werde notfalls die Gemeinde aus ihrem Sozialfonds einspringen. Kein Kind bis 16 Jahre aus einer wirtschaftlich schwachen Familie müsse leer ausgehen und deshalb traurig sein.

Offenbar braucht die Aktion aber auch noch Zeit, um die Menschen, für die sie gedacht ist, zu erreichen. Viele der 120 vorbereiteten Sterne liegen noch unausgefüllt beim Zentralen Service im Erdgeschoss des Murrer Bürger- und Rathauses. Dort können Anträge seit dem 8. Oktober in einem Nebenraum ausgefüllt werden. „Möglicherweise befürchten einige, es könne sich herumsprechen, wir achten aber darauf, dass dies in einem geschützten Rahmen passiert“, versichert die Mitarbeiterin Martina Dann. Man müsse nur den aktuellen Bescheid über die Sozialhilfe, Hartz IV, Wohngeld oder Kindergeldzuschlag vorlegen und den Antrag für einen Wunschstern ausfüllen. Das Geschenk dürfe einen Maximalwert von 40 Euro haben. Auch sollte ein Ersatzwunsch angegeben werden. Noch bis zum 16. November können die Anträge gestellt werden.

Dass die Aktion bis jetzt noch nicht so stark nachgefragt ist, liege daran, dass es die Premiere sei, ist sich Torsten Bartzsch sicher. „Ich denke, es muss sich erst noch herumsprechen, dann werden viele der angesprochenen Eltern auf uns zukommen.“ Die niedrige Zahl der Rückmeldungen bedeute jedenfalls nicht, dass es in Murr keine wirtschaftlich schwachen Menschen gebe. Personengruppen wie Alleinerziehende oder Arbeitslose gebe es selbstverständlich auch in seiner Gemeinde – und genau diesen Menschen wolle man zur Seite stehen.

Der anonymisierte Wunschstern wird am 19. November mit einer Nummer an den Murrer Weihnachtsbaum im Bürger- und Rathaus aufgehängt. „Jeder hat die Chance, einem Kind ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern – egal ob als Privatperson, als Firma oder als Verein“, sagt der Bürgermeister Torsten Bartzsch. Er weist darauf hin, dass die Geschenke dann schön eingepackt bis zum 6. Dezember beim Zentralen Service abgegeben sein sollten. Die Geschenkabgabe beginnt am 19. Dezember während der üblichen Öffnungszeiten des Murrer Bürger- und Rathauses.