Der Kreisel vor Murr wird wird wohl dieses Jahr innerhalb von fünf bis sechs Monaten gebaut. Foto: Werner Kuhnle

Der Kreisel am Ortseingang von Murr wird wohl dieses Jahr innerhalb von fünf bis sechs Monaten gebaut.

Murr - Der Bau des Kreisverkehrs am Ortseingang beim Bergkeltertunnel in Murr hat eine weitere Hürde genommen. Der Kreistagsausschuss für Umwelt und Technik bewilligte am Montag einstimmig das Projekt. Zuvor hatte schon der Murrer Gemeinderat grünes Licht gegeben. Der Kreisel wird damit wohl dieses Jahr innerhalb von fünf bis sechs Monaten gebaut. Allerdings muss das Verbandsbauamt Großbottwar zuvor noch eine Ausschreibung vornehmen.

Die Kreisräte zeigten sich von dem Kostenanstieg von insgesamt 600 000 auf 640 000 Euro unbeeindruckt. Die Kreisverwaltung begründete den Anstieg mit Mehrausgaben für „Planungen und Grunderwerb“, berichtet Sprecher Markus Klohr.Hinter dieser Formulierung steckt die Tatsache, dass der Landkreis seinen Grundstücksanteil an der Kreuzung Bietigheimer Straße/Im Langen Feld und Bei der Bergkelter erst noch kaufen muss, während die Gemeinde Murr im Besitz dieser Flächen ist. „Uns hatten bisher immer die reinen Baukosten interessiert“, erklärt der Murrer Bürgermeister Torsten Bartzsch auf Nachfrage. Der Kostenanstieg des 50:50-Projekts sei aber auch dem Umstand geschuldet, dass das Verbandsbauamt Großbottwar die voraussichtlichen Baukosten noch einmal aktualisieren musste.

Sollte der Bau beginnen, droht am Murrer Ortseingang beim Bergkeltertunnel eine starke Verkehrsbehinderung. Torsten Bartzsch hofft, dass die Bietigheimer Straße wenigstens halbseitig noch befahrbar bleibt. Außerdem könnte die Marbacher Straße, auf der nur Busse von der L1100 von und nach Murr einfahren, als Einbahnstraße für den Individualverkehr freigegeben werden.Die Gemeinde Murr hatte schon lange den Kreisel auf ihrer Wunschliste stehen. Obwohl die Kreuzung kein Unfallschwerpunkt ist, kommt es immer wieder zu brenzligen Szenen. Wer aus Richtung des Aldi-Markts einbiegt, kann die Bietigheimer Straße schlecht nach links einsehen. Jahrelang sperrte sich das Landratsamt Ludwigsburg gegen den Kreisverkehr, weil sich dort zu wenig Unfälle ereigneten. Einvernehmen wurde erst erzielt, als auch die Überlastung von Verkehrsästen an der Kreuzung als hinreichender Grund anerkannt wurde.

Die Gemeinde Murr hatte im Rahmen ihres Lärmaktionsplans eine Verkehrszählung anberaumt. Die Kreisstraße 1609 ist an der Stelle mit bis zu 10 000 Fahrzeugen täglich stark belastet, ein Abbiegen aus dem Gewerbegebiet Langes Feld oder aus dem Wohngebiet an der Bergkelter im Berufsverkehr bei langen Wartezeiten stark erschwert. Der Kreisverkehr mit einem Durchmesser von 34 Metern soll einen besseren Durchfluss ermöglichen.