Besonders unterschiedlich und farbenfroh sind die Kostümierungen Foto: avanti

Der erste Anime-Day hat am Samstag rund 20 Kinder und Jugendliche ins Magnet gelockt.

Murr - Im ersten Stock des Jugendhauses Magnet in Murr sind am Samstag Animes (japanische Zeichentrickfilme) und Mangas (japanische Comics) eingezogen. Die Idee zu diesem besonderen Tag hatte Katharina Schulz. Die 20-Jährige ist durch ihre beste Freundin zu dem – für viele ungewöhnlichen – Hobby gekommen. Schulz will den Kindern und Jugendlichen ein Event bieten, bei dem sie sich mit Gleichaltrigen austauschen können. Zusammen mit Freunden und den Mitarbeitern des Jugendhauses wurden die Räumlichkeiten dem Thema entsprechend dekoriert.

In einem Anime-Kino werden über den Tag verteilt sechs Filme gezeigt. Außerdem gibt es einen so genannte Yu Gi Oh-Kartentisch mit Jan Nickel, der als Jugendtrainer vor Ort, den Kindern zeigt, wie das Spiel geht und ebenfalls Tunierleiter bei größeren Events in Bad Cannstatt ist. Neben einem beliebten Anime-Spiel auf der Spielkonsole können auch selbstgemachte Plüschhandschuhe und japanische Glücksbringer gebastelt werden. Passend dazu gibt es typisch japanisches Essen und japanische Süßigkeiten, die sich die Kinder für ein paar Euro kaufen können sowie typisch japanischen Honigkuchen.

Besonders unterschiedlich und vor allem farbenfroh sind die Kostümierungen von Katharina Schulz und ihren Freunden. Sie tragen alle Cosplay – ein japanischer Verkleidungstrend. Dabei stellt der Teilnehmer eine Figur aus einem Manga oder Anime oder Computerspiel durch Kostüm und Verhalten möglichst originalgetreu dar. Wie Katharina Schulz betont, ist dabei auch der Charakter entscheidend. Man wählt eine Figur, mit der man sich identifizieren kann, die einen fasziniert und im Idealfall auch charakterlich zu einem passt. „Deswegen werde ich auch einen Cosplay Workshop anbieten. Darin wird erstmal gesagt, was das alles überhaupt ist, woher es kommt und auch die Geschichte zu Cosplay werde ich erzählen“, sagt sie.

Bei dem Verkleidungstrend gibt es aber übrigens einige Regeln zu beachten. Zum Einen ist es wichtig – wenn man eine Perücke tragen will – ein Haarnetz drunter zu ziehen, da ansonsten die Perücke verrutscht und nicht die exakte Passform hat. „Man sollte dem jeweiligen Charakter so ähnlich wie möglich sein und sich in ihn hineinversetzen. Im Endeffekt muss man nicht wie eine billige Kopie, sondern wie das Original aussehen“, erklären die Kenner.

Neben Katharina Schulz ist am Samstag unter anderem auch die Sozialarbeiterin María Viúdez für die circa 20 Kinder da und unterstützt die Jugendlichen, wo sie nur kann. „Der Anime-Day hat heute das erste Mal stattgefunden, aber wir planen auf jeden Fall dieses Event in den nächsten Jahren zu wiederholen.“, sagt sie.