Der als Favorit gestartete SV Kornwestheim Foto: avanti

35 Mannschaften sind in Murr beim Erdinger-Meister-Cup angetreten und haben Leben auf die Sportanlage gebracht.

Murr -

Aus dem Feiern kommen die frischgebackenen Meister der abgelaufenen Fußball-Saison einfach nicht heraus. 24 Herren- und elf Frauen-Mannschaften aus den Bezirken Enz/Murr, Neckar/Fils, Stuttgart, Kocher/Rems und Böblingen/Calw waren am Samstag in Murr beim Erdinger-Cup dabei, sie alle wurden in dieser Spielzeit Meister oder Pokalsieger. Beim Kleinfeldturnier ermittelten sie somit den „Meister der Meister“.

Vor allem Geselligkeit und der Spaß am Fußball standen in Murr aber im Vordergrund. Vielen Vereinen kam der Cup als Möglichkeit zum gemeinsamen Saisonabschluss gerade recht. Die guten Platzverhältnisse, optimale Wetterbedingungen und das Rahmenprogramm mit Schussgeschwindigkeitsmessung sowie Torwandschießen trugen ih-ren Teil dazu bei.

Und gekickt wurde natürlich auch. Jeweils zehn Minuten lang standen sich die Teilnehmer erst in einer Vor- dann in einer Endrunde gegenüber. Im Feld der Herren setzte sich der Favorit durch: Der SV Kornwestheim war mit den größten Ambitionen angetreten. Im Finale gewann der Bezirksliga-Meister nach Rückstand mit 2:1 gegen Fortuna Böblingen, die sich im Endspiel in einem sonst fairen Turnier zu zwei Platzverweisen hinreißen ließen. Bei den Damen belegte die SpVgg Berneck/Zwerenberg den ersten Platz. Der Landesligist und amtierende Hallenpokalsieger im Bezirk Böblingen/Calw setzte sich im Endspiel im Elfmeterschießen gegen den VfL Sindelfingen II durch. „Sehr, sehr unerwartet“ kam dieser Erfolg für SpVgg-Trainer Rolf Dürr.

Auf Platz acht spielte sich bei den Frauen der Regionenliga-Meister FC Biegelkicker Erdmannhausen, der mit einer Mischung aus erster, zweiter Mannschaft sowie B-Jugendlichen auf dem Platz stand. Nach einem Sieg, drei Unentschieden – unter anderem gegen Verbandsligist TSV Langenbeutingen – und einer Niederlage in der Gruppenphase verlor das Team von Trainer Martin Scholz das Spiel um Platz sieben mit 0:2 gegen den VfR Murrhardt. „Das Weiterkommen stand für uns nicht im Vordergrund. Wir hatten vielmehr ein Problem damit, genügend Spieler zu haben. Und das wäre in der nächsten Woche sicher nicht besser geworden“, sagte Scholz und sprach damit das Erdinger-Finalturnier am kommenden Wochenende in Bellenberg bei Ulm an, für das sich die besten sechs Herren- und fünf Frauen-Mannschaften qualifizierten. Mit dem Abschneiden konnte Scholz daher gut leben. „In Bellenberg hätten wir gegen Oberligisten gespielt. Da bei uns viele Spieler fehlen, hätte das keinen Wert gehabt.“

Schluss nach der Vorrunde war für die beiden C-Liga-Meister GSV Erdmannhausen II und VfR Großbottwar II. Das aus der ersten Mannschaft verstärkte Erdmannhausen sammelte fünf Punkte in fünf Spielen, darunter ein beachtliches Remis gegen den späteren Halbfinalisten VfB Neckarrems II. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Abschneiden“, sagte Trainer Andre Holzwarth, der sich nun auf den noch folgenden vereinsinternen Saisonabschluss freut.

Ohne ein geschossenes Tor schloss der VfR Großbottwar II das Turnier ab. Die Spieler konnten damit aber gut leben. Sie überzeugten stattdessen diesmal lieber mit lautstarken Gesängen und feierten damit die erste Meisterschaft der zweiten VfR-Mannschaft in 59 Jahren. „Das Sportliche stand für uns hier klar im Hintergrund“, meinte auch Trainer Luigi Piu.

Murrs Bürgermeister Torsten Bartzsch lobte den reibungslosen Verlauf. „Das bestätigt die gute Arbeit, die hier in der SGV-Fußballabteilung geleistet wird“, sagte er. Auch der gastgebende SGV Murr selbst konnte ein positives Fazit ziehen. „Der ganze Verein ist stolz, dieses Turnier austragen zu dürfen“, sagte die Hauptvereinsvorsitzende Liane Sinn. Drei Tage lang war die gesamte Abteilung auf den Beinen. Einen Wermutstropfen gab es allerdings noch: Die Vorräte an Bier, das der Turniersponsor an einem Stand verkaufte, waren bereits am frühen Abend weg. Der SGV konnte aber kurzerhand für Nachschub sorgen.