Ein Stahlkonstrukt kommt, es wird aber seitlich mit Holz verkleidet. Foto: Archiv (von Schaewen)

Bei der Sanierung der Floßhaussteg-Rampe wird ein Gitterrostbelag den Boden sicher.

Murr - Noch im Juli lautete der Tenor: Der Floßhaussteg muss möglichst aus Holz bleiben. Schließlich ist die Flößerei an der Murr ein zentrales Kapitel in der Geschichte der Gemeinde. Der Beschluss, den die Räte am Dienstag fassten, trägt dem Rechnung. Rein optisch wird Holz weiter den Anblick prägen – allerdings wird die Rampe bei ihrer Erneuerung eine verzinkte Stahlkonstruktion bekommen. Das dient der Stabilität, ein Holzbelag wird aus ästhetischen Gründen seitlich angebracht. Damit Radler und Fußgänger nicht ins Rutschen kommen, wird noch ein feinmaschiger Gitterrostbelag angebracht.

Die Schäden an der Rampe waren erst in diesem Jahr entdeckt worden. Feuchtigkeit hatte dem Bauwerk aus dem Jahr 1986 zugesetzt. „Der Steg ist weitestgehend intakt“, erklärte der Bürgermeister Torsten Bartzsch in der Sitzung. Auch weise das Dach noch keine so starken Schäden auf. Der Bauhof habe das Moos entfernt, die meisten Schindeln blieben erhalten. Es gehe nur um die Rampe. In Zukunft müsse man den Bewuchs um den Steg eindämmen, damit mehr Sonne auf das Holz scheinen könne, kündigte der Rathauschef an. So werde das Material wohl länger halten.

Den Gemeinderäten standen am Dienstag drei Varianten zur Auswahl. Die erste, eine reine Holzkonstruktion für 88 000  Euro, hätte laut Architekt Thilo Kiebler vom Ludwigsburger Ingenieur-Büro Broneske den Nachteil, bei Nässe rutschig zu sein. Aus diesem Grund war vor drei Jahren auf der Hälfte der Rampe ein Lochgitterblech angebracht worden.

Die zweite Variante hätte ähnliche Probleme verursacht wie die erste. Denn sie sieht zwar die verzinkte Stahlkonstruktion im Tragwerk vor, hätte aber immer noch einen Holzboden mit Rutschgefahr. Hier hätten sich Kosten von 84 000 Euro ergeben.

Einhellige Zustimmung fand Variante drei mit Stahlkonstruktion, aber Gitterrostbelag statt Holz am Boden. Das kostet 80 000 Euro, wobei noch 6000 Euro für ein höheres Geländer dazukommen. Es ist bei Neubauten vorgeschrieben, Radfahrer mit einem 1,30 Meter statt bisher 1,20 Meter hohen Geländer zu sichern, so Kiebler.

Eine reine Holzbrücke, also Variante eins, wünschte sich Gunter Eberhardt (CDU). Er schlug Schilder vor: Radfahrer sollten absteigen, damit sich Familien ungestört den Fluss anschauen könnten. Daran würden sich die Radfahrer aber wohl nicht halten, meinte Torsten Bartzsch.

Klar für Variante drei plädierte Liane Sinn (FWV). Entscheidend sei die Rutschfestigkeit. „Wenn da etwas passiert, haben wir Probleme mit der Haftung.“ Der Charakter der Holzbrücke bliebe mit der Verkleidung erhalten, argumentierte sie.

Die Beplankung weglassen würde Ellen Mohr-Essig (Die Grünen/Bündnis 90), die zur Stahlkonstruktion stand und sich als Einzige der Stimme enthielt. Ansonsten sprachen sich alle Räte bei der Abstimmung für die Variante drei aus.