Die Truppe muss bei dem Einsatz auch eine Leiter aus dem Fahrzeug holen. Foto: avanti

Die Feuerwehr hat ihre Hauptübung abgehalten.

Oberstenfeld -

Bei der Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Mundelsheim am Samstag ging es heiß her. Der Übungsleiter Alexander Fink hatte alle Register gezogen. Die Kameraden, die bei dem Einsatz von Tobias Fink angeleitet wurden, standen vor einer enormen Herausforderung. Schriftführer Martin Kraft moderierte die Übung für die Bürger, die sich extra für die Übung im Hof hinter einer alten Scheune im Ortskern versammelt hatten.

Und hier lag auch schon die erste Schwierigkeit: das Objekt, eine alte Werkstatt, war in Brand geraten. In dem zweistöckigen Haus waren laut Übung vier Leute eingeschlossen. Wegen der dichten Bebauung konnten die Feuerwehrleute nur von einer Seite ans Gebäude herankommen. Eine Treppe in den zweiten Stock gab es nicht, so mussten die Floriansjünger mit Leitern in die zweite Etage kommen. Doch das war bei Weitem nicht alles: Vier Nebelmaschinen simulierten eine starke Rauchentwicklung und ein scharfer Knall aus der Scheune symbolisierte hochgehende Sprühdosen. Zu allem Überfluss war in der vollgestellten Scheune auch noch eine Gasflasche versteckt worden. „Alte Scheunen oder Garagen sind wirklich schlimmer als große Fabrikhallen“, kommentiert Alexander Fink. „Oft stehen die Gebäude voll mit verschiedenem Zeug, von landwirtschaftlichen Geräten bis hin zum Grill kann dort alles drin sein“, erklärt er. „Zudem weiß man nie, wo sich die Leute vor dem Feuer hingerettet haben. Bei großen Hallen gibt es zumindest einmal eine Art Lageplan. Das haben wir hier nicht.“

Trotz der Herausforderung gingen die Feuerwehrleute routiniert zu Werke. Mit geübten Handgriffen legten gleich mehrere Trupps ihre Atemschutzausrüstung an und begannen, das Gebäude zu durchsuchen. Wegen der stark eingeschränkten Sicht konnten sich die Wehrleute nur auf Knien durch die Scheune bewegen. „Wir sehen nicht mal den Boden vor uns“, kommentiert Tobias Fink. „Da müssen wir sehr vorsichtig sein, dass niemand stolpert.“

Doch diese schwierigen Rahmenbedingungen konnten die Wehrleute nicht ausbremsen: Eine Person im ersten Stock wurde vom zweiten Stoßtrupp schnell gefunden und gerettet. Mit einem Seil und Brustgurt ging es für den Schausteller abwärts. „Eine Person war unter einem schweren Gegenstand eingeklemmt, die holen wir jetzt mit einem Hebekissen raus“, erklärt der Einsatzleiter. Am Ende wurden nicht nur alle vier Personen gerettet, sondern auch die Gasflasche wurde gefunden und in Sicherheit gebracht.

„Für uns ist die Hauptübung die Gelegenheit, uns der Bevölkerung zu präsentieren“, sagt Schriftführer Martin Kraft. „Unser Haupteinsatzgebiet ist die Autobahn, da ist es wichtig zu zeigen, dass wir auch im Ort für die Sicherheit der Leute sorgen können“, betont er.