Der zuletzt gut aufgelegte TVM-Keeper Robin Deuring fehlt am Sonntag. Foto: Archiv (avanti)

Für das Derby in der Handball-Landesliga gegen den TV Großbottwar fehlen dem TV Mundelsheim einige Leistungsträger.

Mundelsheim - Sechs Spiele, sechs Siege, die beste Abwehr und der beste Sturm der Liga, dazu noch Heimrecht – was spricht im Derby der Handball-Landesliga gegen den TV Großbottwar eigentlich nicht für Tabellenführer TV Mundelsheim? „Uns fällt mit Thomas Müller und Björn Berkemann verletzungsbedingt die komplette rechte Seite weg, mit Philipp Tschürtz ist einer unserer beiden wichtigsten Abwehrspieler beruflich verhindert und der zuletzt gut aufgelegte Keeper Robin Deuring fehlt aus privaten Gründen“, zählt TVM-Trainer Jörg Haug auf und fügt hinzu: „Können wir die Frage jetzt nochmal stellen?“

Die Mundelsheimer scheinen also verwundbar. Und TVG-Trainer Tobias Mühlpointner merkt an, dass in einem Derby „die normalen Gesetze eh nicht greifen. Aber dennoch hat der TV Mundelsheim noch genügend sehr gute Leute in seinen Reihen. Viele von denen haben das Niveau für die Württembergliga“, sagt er. Für Mühlpointner hat der TVM den „durchschlagskräftigsten Rückraum der Liga. Sie sind wohl die ausgeglichenste Mannschaft, deshalb stehen sie auch da oben.“ Der TVG, auswärts in dieser Saison noch ohne Punktgewinn und mit 6:6 Punkten derzeit Tabellensiebter, könne daher befreit aufspielen. „Ganz drucklos ist man natürlich nie, wir wollen schließlich ein gutes Spiel zeigen. Wir werden einfach versuchen, möglichst gut dagegenzuhalten. Und dann schauen wir mal, wie lange wir die Begegnung offen halten können“, so der Störche-Coach, der selbst auch nicht ganz frei von Personalsorgen ist: Mit Micha Gerger, der wegen einer Knieverletzung fehlt, und Sergio Santos Caballero, der nach einem Schlag auf die Nase für etwa zwei Wochen ausfällt, fehlen zwei starke Rückraumspieler. „Es ist ja selten, dass eine Mannschaft wirklich komplett ist“, sagt Tobias Mühlpointner.

Jörg Haug, selbst mehrere Jahre Trainer der Großbottwarer Männer, sieht in dem Derby „das vermutlich schwierigste Spiel der vergangenen Wochen. Ich weiß, dass sich das angesichts der Tabellensituation ziemlich blöd anhört. Aber das wird ganz sicher nicht einfach.“ Beim TVG gelte es vor allem, die Rückraumspieler Jonathan Siegler und Dominik Brosi in den Griff zu bekommen. „Jonathan ist der Dreh- und Angelpunkt in ihrem Spiel. Er ist sehr vielseitig und schnell. Insgesamt gehen beide Teams ein hohes Tempo, ich erwarte da einen ziemlichen Schlagabtausch.“ Wobei es gut sein kann, dass die Mundelsheimer ihr bewährtes System etwas umstellen müssen. „Je nachdem, wer Philipp Tschürtz in der Defensive ersetzt, kann es sein, dass wir von Abwehr zu Angriff wechseln müssen. Damit geht uns aber Geschwindigkeit verloren“, erklärt Jörg Haug. Und durch die Verletzungen der beiden Rechtsaußen Thomas Müller (Muskelfaserriss) und Björn Berkemann (Bänderverletzung im Knie) wird vermutlich Johannes Wolf als einzig verbliebener Linkshänder über weite Strecken vom Rückraum auf die Außenbahn gehen. „Wir haben verschiedene Optionen, wie wir die Ausfälle kompensieren“, sagt Jörg Haug. „Aber einfach wird dieses Spiel ganz sicher nicht.“