Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Kinder werden an der Georg-Hager-Schule weiter nach dem Unterricht bei Mathe und Co. unterstützt. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass der Ganztagesbetrieb starten kann.

Mundelsheim - Das hätte sich wohl auch die Rektorin Ulrike Kemmer kaum träumen lassen: Der Gemeinderat beschloss in seiner Sitzung am Donnerstagabend entgegen dem Vorschlag der Verwaltung, an der Hausaufgabenbetreuung festzuhalten. Genau genommen wird sie sogar ausgebaut. Denn das Gremium entschied sich, das Angebot montags und freitags für je eineinhalb Stunden zu unterbreiten. Damit können Kinder die ganze Woche über Unterstützung bei Mathe, Deutsch und Co. erhalten. Und zwar dann, wenn sie auch noch für den neuen Ganztagesbetrieb angemeldet werden, der zum kommenden Schuljahr startet und dienstags, mittwochs und donnerstags etabliert wird. Zu dessen festem Programm gehört auch eine Hausaufgabenbetreuung. Aktuell läuft diese von Montag bis Donnerstag. 13 Mädchen und Jungs wird dabei unter die Arme gegriffen.

Besonders vehement hatte sich Dirk Breisig von der Freien Bürgerlichen Wählervereinigung (FBW) dagegen gewehrt, das Projekt einzudampfen. Breisig, der zugleich erster Vorsitzender des Fördervereins der Georg-Hager-Schule ist, gab zu bedenken, „dass dann manche durchs Raster fallen“. Er dachte dabei an jene Kinder, die eben nicht für den Ganztagesbetrieb angemeldet werden, aber sehr wohl Hilfe bei den Hausaufgaben benötigen könnten. „Es ist klar, dass wir das nicht komplett streichen dürfen“, pflichtete ihm sein Listen-Kollege Bruno Freihofer bei. Auch Andreas Link von der FBW hatte den Eindruck, dass sich das Streichen des kommunalen Angebots für einige Schüler nachteilig auswirkt.

„Natürlich sehen wir da ein Problem für bestimmte Kinder“, bestätigte Ulrike Kemmer seine Befürchtung. Insofern sei es tatsächlich wünschenswert, die Hausaufgabenbetreuung montags und freitags anzubieten. Das überzeugte schließlich das Gremium, das mit großer Mehrheit einem Antrag von Dirk Breisig zustimmte, es künftig genau so zu handhaben. Einer, der sich dagegen aussprach, war der Bürgermeister Holger Haist. Er erinnerte an den ausdrücklichen Wunsch der Eltern, dass sich der Ganztagesbetrieb nur auf drei und nicht auf vier Tage erstrecken sollte. Er gehe zudem davon aus, dass jene Kinder, denen man momentan bei den Hausaufgaben unter die Arme greift, ohnehin beim Ganztagesbetrieb mit an Bord sind. Doch diese Argumente fruchteten nicht beim Rest des Gremiums.

Einig waren sich alle in der Runde, die sonstigen Rahmebedingungen zur Ganztagesschule so abzusegnen, wie von der Verwaltung vorgesehen. Damit ist klar, dass Eltern weiter eine Kernzeitbetreuung buchen können. Möglich ist das werktags von 7.30 Uhr bis zum Unterrichtsbeginn sowie montags und freitags nach dem Schlussgong von 12.30 bis 13.30 Uhr. Die Beaufsichtigung an den übrigen Mittagen wird über den Ganztagesbetrieb abgedeckt. „In diesem Bereich wollten wir keine Reduzierung. Gerade wegen der berufstätigen Eltern“, erklärte Holger Haist. Man könne nun einen „praktikablen, familienfreundlichen Rahmen anbieten“. Zuständig ist die Gemeinde beim Projekt Ganztagesschule auch fürs Mittagessen. „Das Konzept wird noch ausgearbeitet“, kündigte der Bürgermeister an.

All diese Eckpfeiler zum Ganztagesbetrieb waren am Donnerstag jedoch unter Vorbehalt zu sehen. Denn da stand noch nicht fest, dass das Programm überhaupt eingeführt werden kann. Gestern gab es dann offiziell grünes Licht vom Kultusministerium in Stuttgart (siehe Text unten) Auf den 1. April können Mütter und Väter nun ihren Nachwuchs dafür anmelden.