Auf der 500 Meter langen Rennstrecke geben die Ruderinnen alles.Die Sportler tragen die Ruderboote stets selbst zum Wasser. Foto: Archiv (avanti)

Die Regatta des Marbacher Rudervereins findet am Wochenende zum 50. Mal statt.

Marbach - Die Ruderregatta in Marbach ist nicht nur alljährlicher Saisonhöhepunkt für den veranstaltenden MRV, sondern genießt in der Ruderszene auch einen guten Ruf. Vor allem, da das Geschehen auf der 500 Meter langen Neckar-Rennstrecke über die gesamte Distanz von einem grünen und idyllischen Flussufer aus problemlos verfolgt werden kann – Voraussetzungen, die andere Rudervereine nicht unbedingt haben. Am kommenden Wochenende, 23. und 24. September, hat die Marbacher Ruderregatta nun Jubiläum: Es ist die 50. Auflage der zweitägigen Traditionsveranstaltung.

Um den runden Geburtstag gebührend zu feiern, hat der MRV neben der üblichen Bewirtung ein Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. So gibt es am Samstag gegen 18 Uhr im feierlichen Rahmen einen Fassanstich mit Bier aus der Marbacher Salzscheuer, im Anschluss spielt die Band „Dicke Fische“ mit Live-Musik zur Regatta-Party auf. Zwischen 20.30 und 21 Uhr dürfen sich die Sportler und Besucher zudem an einem Feuerwerk erfreuen.

Und auch aus sportlicher Sicht ist an den beiden Renntagen viel geboten. Das zeigt allein die Anzahl der Starter: Rund 600 Boote von 57 Vereinen und Renngemeinschaften gehen am Samstag ab 11 Uhr und Sonntag ab 8.30 Uhr an den Start. „Das Meldeergebnis ist sehr gut“, schätzt Rolf Jürgen Fritz, erster MRV-Vorsitzender, entsprechend ein. Vertreten sind alle Altersklassen von 13 Jahre und jünger bis zu den erfahrenen Erwachsenen, den Masters, sowie alle Bootsgrößen vom Einer bis zum Achter. Gemeldet ist unter anderem Florian Roller von der Stuttgarter Rudergesellschaft, der 2015 mit dem Männer-Achter und 2016 mit dem Männer-Doppelvierer jeweils im Leichtgewicht Weltmeister geworden ist. Er startet am Samstag um 15.12 Uhr mit Emil Schmidberger im Doppelzweier und um 17.45 Uhr im Einer.

Höhepunkte dürften darüber hinaus vor allem die Starts der Achter sein, die über das Wochenende verteilt über den Neckar gleiten: der Männer-Achter (Samstag, 18.06 Uhr), der Frauen-Achter (Samstag, 15.36 Uhr/Sonntag, 14.37 Uhr), der Masters-Männer-Achter (Samstag, 15.21 Uhr/Sonntag, 12.10 Uhr) und der Junioren-Achter (Samstag, 17.38 Uhr/Sonntag, 15.31 Uhr). Jeweils im Teilnehmerfeld vertreten: die Boote des Marbacher Rudervereins. „Das ist für uns als Veranstalter natürlich ein Ziel gewesen“, sagt Fritz.

Dazu wird nach einjähriger Pause wieder der „Stadtachter“ der Stadt Marbach ausgetragen. Das Rennen am Sonntag um 16.28 Uhr, bei dem die Gewinner einen Wanderpokal in die Höhe recken dürfen, ist krönender Abschluss des Wochenendes. Zuvor messen sich vor und nach der Mittagspause im Corporate-Vierer in den Kategorien Anfänger und Fortgeschrittene Firmen aus der Region. Und viele Kinder und Jugendliche werden am Wochenende überhaupt ihre erste Rennerfahrung sammeln. „Dafür bietet sich eine Kurzstrecken-Regatta einfach an. Die Nachwuchsruderer können da Blut lecken und den ‚Wettkampfstress’ miterleben“, sagt Fritz.

Er betont vorab die Besonderheit, dass es die Regatta überhaupt gibt. „Es ist nicht selbstverständlich, dass diese weiterhin zustande kommt. Gerade da die Vorbereitungen für unseren kleinen Verein doch recht aufwendig sind. Es gibt einige Vereine in Baden-Württemberg, die keine Regatta mehr veranstalten“, meint Rolf Jürgen Fritz. Allein der Aufbau und die Vorbereitungen vor Ort nehmen drei, vier Wochenenden in Beschlag. Rund 50 Helfer packen mit an. „Die Regatta dient natürlich auch dem Miteinander und der Bildung von Gemeinschaft. Das sieht man bei uns im Verein immer wieder deutlich“, freut sich Fritz. Und am Rennwochenende zeige sich erneut die gute Zusammenarbeit mit dem Marbacher Friedrich-Schiller-Gymnasium, das Helfer stellt, um die Boote am Start festzuhalten. „Da wird alle paar Stunden durchgewechselt“, so Fritz. Kein Wunder: Schließlich ist diese Aufgabe, über dem Wasser auf dem Bauch liegend, bei derart vielen Starts nicht zu unterschätzen.