In der Nähstube können solche historische Gewänder entstehen. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Für das 18.-Jahrhundert-Fest nächstes Jahr wird ein Logo kreiert. Wer möchte, kann in der Nähstube ein Gewand nähen.

Marbach - Das Fest soll im Vier-Jahresrhythmus etabliert und ein Markenzeichen der Stadt werden. Schließlich stammen nicht nur die Gebäude der Altstadt aus dieser Zeit. Auch die großen Söhne der Stadt, Friedrich Schiller und Tobias Mayer, lebten in dieser Zeit, wie Hauptamtsleiter Thomas Storkenmaier erklärte. Für den werbewirksamen Wiedererkennungswert des Festes, das im Schillerjubiläumsjahr 2009 entstand und zum Mayer-Jubiläum 2012 seine Fortsetzung fand, wurde jetzt ein Logo kreiert.

Bei der Vorstellung am Montagabend im Bürgersaal gingen die Meinungen über den Entwurf aus dem Affalterbacher Büro Asenauer’s auseinander. Manchen war die abstrahierte Altstadtsilhouette in poppigen Farben zu modern, anderen zu menschenleer. Dritte fanden sie richtig, um junge Menschen anzusprechen. Diskutiert wurde auch über die Schreibweise. Die Zahl18  dürfe nicht als Zählung des Festes verstanden werden, sondern müsse als Jahrhundert-Bezeichnung erkennbar sein. Kommunikationsdesigner Andreas Goerlich erklärte, dass er den Ort um den Marktplatz in den Mittelpunkt stellen wolle, um den Charakter eines Festes von Bürgern für Bürger zu betonen. Grundsätzlich zeigte er sich offen für Kritik, und auch Projektleiterin Andrea Hahn betonte, dass alles noch im Prozess sei.

So wird jetzt auf Anregung aus den Reihen der Anwesenden darüber nachgedacht, mit welchen kleineren Attraktionen der Samstagabend gestaltet werden könnte. Der gesellige Charakter wäre verloren, wenn mit dem Schließen der Marktstände um 18 Uhr das Volk auseinander gehen würde, lautete ein Argument. Weil Kerzenschein und kleine Feuerstellen einerseits und Strohballen sowie anderes Naturmaterial andererseits als stilistisch passende Stimmungselemente vorgeschlagen wurden, wird sich die Projektgruppe mit der Feuerwehr beraten. Melanie Salzer von der Stadtverwaltung wünscht sich ein „Schneeballsystem“ der Verbreitung von Informationen und Anregungen zum Fest, damit am 7. und 8. Mai 2016 „ganz Marbach mitmacht“. Eine Homepage werde auf dem Laufenden halten.

Als schon festgesetzte oder geplante Punkte von Vereinen, Institutionen und Privatpersonen im Gespräch sind bislang Mitmachtänze, Theaterszenen, Kinderspiele, Lagerleben, Musik und mehr.

Für eine breite Beteiligung setzt sich Sabine Stängle ein. Damit möglichst viele Bürger in historischen Gewändern durch die Gassen flanieren können, biete die Nähstube vielfache Hilfe, so deren Sprecherin. Dort, in der Rosengasse 6, gibt es Schnitte, Anleitungen und Anschauungsmaterial. Inzwischen ist auch ein kleiner Fundus von Gewändern entstanden. Die Nähstube appelliert an alle, ausrangierte Gewänder dem Fundus zu übergeben. Auch Bettlaken und andere Stoffe nehme die Nähstube gern entgegen. Derzeit ist sie jeden vierten Mittwoch im Monat von 16 bis 18 Uhr geöffnet. Sabine Stängle wartet außerdem auf Menschen, die Lust haben, ein paar Schürzen, Hauben oder anderes zu nähen. Die Kontaktadresse der Nähestube lautet naehstube18jhd@web.de.