Dieser Truck hat beim Schiller-Sonntag einen völlig neuen Anstrich bekommen. Foto: MZ

Graffiti-Sprayer haben den Lastwagen einer Spedition mit dem Schiller-Konterfei und der Postleitzahl geschmückt. Die Aktion fand im Rahmen des Schiller-Sonntags statt.

Marbach - Der Interessengemeinschaft der Selbstständigen (IGS) in Marbach ist ein echter Coup gelungen. Beim Schiller-Sonntag haben die Geschäftsleute einen Truck mit dem Konterfei von Schiller und dem Slogan „Meine Stadt 71672“ von Graffiti-Künstlern besprühen lassen. Der Laster der Steinheimer Spedition Gruber wird fortan zwischen Frankreich, Holland und Deutschland pendeln und dabei die Werbetrommel für die Schillerstadt rühren. Gerade einmal 400 Euro hat die IGS für die Aktion locker machen müssen. Das Fahrzeug hat nämlich Firmenchef Rainer Gruber kostenlos zur Verfügung gestellt, sodass die Selbstständigen nur für die Farbe aufkommen mussten. „Wir haben das gerne gemacht. Und es sieht auch ordentlich aus“, sagt Rainer Gruber.

Das dürften der Freiberger Jan , der Erdmannhäuser Luca und Pite aus Marbach gern hören. Waren sie es doch, die den Lastwagen verschönert haben. „Das hat Spaß gemacht“, sagt Luca. Er bedauert lediglich, dass er und seine Kumpels nur eine Seite des Lasters verzieren konnten. „Für mehr reichte die Zeit leider nicht“, erklärt der19-Jährige.

Die Idee zu den Motiven hätten er und seine Mitstreiter teilweise selbst ausbaldowert. „Schiller war am Schiller-Sonntag aber natürlich auch ein bisschen vorgegeben“, fügt er schmunzelnd hinzu.

„Das ist gute Werbung für Marbach“, freut sich auch Monika Schreiber aus dem Vorstand der IGS über die Sprüh-Aktion. Aber auch sonst ist die Vorsitzende mit dem Verlauf des Schiller-Sonntags nahezu rundum glücklich. „Mir hat es sehr gut gefallen“, fasst sie zusammen. Vor allem habe endlich das Wetter mitgespielt, nachdem man damit bei den vergangenen Ausgaben eher Pech hatte. Entsprechend positiv sei die Stimmung gewesen. Zudem habe ein großes Gedränge im Städtle geherrscht. Das übergeordnete Thema „Bücher bewegen“ hält Monika Schreiber ebenfalls für gelungen. Dass dann auch noch als Comicfiguren verkleidete Darsteller durch die Gassen zogen, sei zudem witzig gewesen. „Von denen hätten vielleicht nur etwas mehr da sein können“, findet sie.

So oder so geht die Galeristin davon aus, dass auch ihre Kollegen mit dem Aktionstag zufrieden sein müssten. Auch wenn es die Leute wegen des Wetters womöglich gar nicht so sehr in die Geschäfte gezogen habe. Langfristig mache es sich trotzdem bezahlt, dass Marbach und seine Einzelhändler den Besuchern viel geboten haben. „Wir haben die Leute wieder hergeholt und ihnen gezeigt, dass man in Marbach ankommen kann“, erklärt Monika Schreiber. Für jeden sei etwas dabei gewesen: für Kinder, Kunstfreunde oder Einkaufsfreudige. Ein Feedback der Kollegen werde sie aber erst in der nächsten Woche erhalten, wenn eine Sitzung beim IGS auf dem Programm steht.