Die Bundestagskandidaten haben sich den Fragen gestellt. Foto: Werner Kuhnle

Bei der Diskussion mit Bundestagskandidaten zeigen sich die Schüler des Politik-Kurses gut vorbereitet.

Marbach - D

ie Podiumsdiskussion hat meinen Blick für die einzelnen Parteien geschärft“, sagte Moderator Marlon Haffner im Anschluss an die Veranstaltung. Er sei in diesem Jahr zwar noch kein Erstwähler, aber: „Es geht darum, zu verstehen, wie Politik funktioniert und wofür die Parteien stehen“, sagt der Schüler weiter, „und darum, das politische Geschehen differenziert betrachten zu können.“ Wem man jedoch bei der Bundestagswahl am 24. September seine Erststimme gebe, hätte durch die Beiträge der einzelnen Politiker während der Podiumsdiskussion durchaus beeinflusst werden können, „weil dabei die Person im Fokus steht.“

Tatsächlich kristallisieren sich bei der Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl im Musiksaal des Friedrich-Schiller-Gymnasiums (FSG) am Donnerstagabend vor rund 70 – meist jungen – Zuhörern klare Positionen der einzelnen Parteien heraus. Dass die 30 engagierten Schüler des FSG-Neigungskurses Politik mit ihrem Lehrer Jürgen Sauter bei dieser Veranstaltung während der Wahlkampfphase fast alle Kandidaten an einen Tisch bekommen haben, ist an sich schon eine Auszeichnung und Anerkennung ihrer Arbeit. Dabei beantwortet der amtierende Bundestagsabgeordnete im Wahlkreis Neckar-Zaber, Eberhard Gienger (CDU), ebenso wie die Bundestags-Kandidaten Thomas Utz (SPD), Catherine Kern (Grüne), Marcel Distl (FDP) Walter Kubach (Linke) und Franziska Gminder (AfD) die Fragen der anwesenden Schüler.

Zur Einstimmung beginnt die Veranstaltung damit, dass die Moderatoren Marlon Haffner und Laura Harrison das Ergebnis ihrer sogenannten Sonntagsfrage präsentieren. Dafür haben sie etwa 400 Schüler der zehnten und elften Klasse am FSG gefragt: Wen würdest Du wählen, wenn an diesem Sonntag die Bundestagswahl stattfinden würde? Dabei stimmten 39,5 Prozent für die CDU, 18,47 Prozent für die SPD, 21,59 Prozent für die Grünen, 8,52 Prozent für die FDP, 3,41 Prozent für die AfD und 3,98 Prozent für die Linke.

Sehr interessiert nehmen die Gäste auf dem Podium die Ergebnisse wahr und haben schließlich die Möglichkeit, sich kurz persönlich vorzustellen. Auf Inhalte und Wahlprogramme der einzelnen Parteien geht die Veranstaltung anschließend ein, die in drei Themenfeldern gegliedert sind und zusammengenommen das komplette breite Spektrum der aktuellen politischen Diskussionen abdecken: Es geht um Soziales, Bildung, Fluchtursachen und Integration sowie um Europa. Gut vorbereitet zeigen sich hier die Schüler des Neigungskurses, indem vier von ihnen jeweils in einem kurzen Statement Daten und Fakten präsentierten. Außerordentlich taff und trotzdem charmant zeigen sich in der folgenden Diskussion die beiden Moderatoren, wenn es darum geht, Redezeiten einzuhalten oder beim Thema zu bleiben.

Und tatsächlich ist den Schülern in der Podiumsdiskussion gelungen, was sie vorhatten. Von allen Parteien wird sichtbar, welchen Kurs sie mit ihren Wahlprogrammen nehmen wollen, wie die einzelnen Kandidaten die Themen umsetzen und wo ein Diskurs zwischen Kandidat und dem Programm seiner Partei entstanden ist. Um die Wirkung der einzelnen Politiker und ihren Argumentationen auf das Publikum zu dokumentieren, bitten die Veranstalter im Anschluss, an einer Meinungsumfrage teilzunehmen, die später ausgewertet wird.