Das Holdergassenfest findet seit 2004 alle zwei Jahre statt – und lockt regelmäßig viele Besucher an. Foto: Archiv (SDMG)

Das Holdergassenfest findet zwar erst am 8. und 9. September statt, verspricht jedoch in diesem Jahr wieder besonders fetzig zu werden.

Marbach - Noch ist alles ruhig in den Marbacher Holdergassen. „Alle Vorbereitungs-Aktivitäten finden – noch – hinter den Kulissen statt“, sagt Peter Zell, der Vorsitzende des Holdergassen-Vereins. Am Wochenende des 8. und 9. September wird sich das aber schlagartig ändern, denn dann ist wieder Holdergassenfest, das achte seiner Art.

Wobei sich im Laufe der Zeit bei der alle zwei Jahre stattfindenden Veranstaltung durchaus das eine oder andere geändert hat. So ist man diesmal zum Beispiel mit einem eigens erstellten Sicherheitskonzept unterwegs. „Das hat die Stadt Marbach verlangt und es auch gezahlt“, berichtet Peter Zell. Darin seien Punkte behandelt von Durchsagen bei einem möglichen Brand bis hin zu Fluchtwegen. „Da wurde nicht das Rad neu erfunden, aber es ist jetzt alles ausgefeilter und zusammengefasst. Für die Besucher ändert sich im Prinzip nichts.“

Bis zum Holdergassenfest am zweiten Septemberwochenende gibt es auch an anderer Stelle noch viel zu tun. Etwas Sorge hatte das Kinderprogramm (K)
bereitet, „nachdem die Unicef, die es bisher gemacht hat nicht mehr in Marbach ansässig ist“, wie Claudia Leicht vom Orga-Team erklärt. Aber die gute Nachricht ist: In der Unteren Holdergasse wird es weiterhin ein Kinderprogramm geben, das in diesem Jahr vom Holdergassen-Verein organisiert wird.

Neben dem beliebten Kinderschminken ist wie in den Vorjahren die Bonbonschleuder am Start. Aus der Krabbelkiste können sich die Kinder ein kleines Geschenk herauskrusteln. „Wir haben das Problem, dass wir immer noch dringend zwei Helfer suchen“, sagt Claudia Leicht, beispielsweise um Luftballons zu verteilen. Wer noch mithelfen kann, darf sich gerne per Mail unter kontakt@holdergassen.de melden.

Der Eckpunkt in der Unteren Holdergasse ist der Haspelturm (H).
Der nordwestliche Eckturm der Stadtbefestigung aus dem 15. Jahrhundert kann am Sonntag ab 11 Uhr im Rahmen einer Führung besichtigt werden, auf die wie in den Vorjahren der ehemalige „Städtles-Guide“ Eberhard Hubrig die Besucher mitnehmen wird.

Gleich nebenan sind die Haspeltürmler (5)
dabei mit der „Live-Band“ am Samstag ab 18 Uhr, der Turmschänke und Flammkuchen. „Super Stimmung garantiert – wie gewohnt: fetzig, lustig, lässig“, heißt es in dem Flyer, der im Internet auf www.holdergassen.de zum Herunterladen eingestellt ist. Die Familien Eickhoff, Bastin & Friends (4)
bieten Snacks „an der Garage vor dem Gärtle“ an. Schwäbisch-asiatisches Fusion-Food bereichert hier die kulinarische Landschaft. Bernd Eickhoff, seine Frau Yuka, Familie Bastin und „viele weitere freundliche und fleißige Helfer“ bieten gebratene japanische Maultaschen mit Kohl und Fleisch, Ingwer und Knoblauch und dann mit Soja-Sauce beträufelt. „Das kam vor zwei Jahren, als wir das erste Mal mitgemacht haben, sehr gut an“, erzählt der Gastgeber. Die Eickhoffs, die eigentlich der Mittleren Holdergasse angehören, sind jetzt in einer neuen Konstellation „nach unten raus“ mit den Nachbarn der Unteren Holdergasse am Start.

Einige Meter weiter heizt DJ Zucker am Samstag von 18 Uhr an mit heißer Musik ein. Bei Helga und Andreas Stiegler in der Destille an der Stadtmauer (3)
bleibt alles beim Alten – „weil es sich bewährt hat“, sagt Helga Stiegler augenzwinkernd. Im idyllischen Destilleriegarten direkt an der Stadtmauer wird bewirtet, die Garage teilen sich DJ Zucker und die Destillen-Bar, am Sonntag gibt es neben Leckereien vom Grill auch Schnitzel mit Kartoffelsalat. Gegenüber lockt die Bodega Monteiro mit dem süßen portugiesischen Gebäck Pastell d’Nata, gebacken von der Tochter von Helga und Andreas Stiegler.

Zum ersten Mal dabei ist Familie Ibrahim (2)
mit ihrem Falafel-Stand in der Unteren Holdergasse 4. „Unser Motto: Essen ist ein Bedürfnis, genießen ist eine Kunst. Frisch, unglaublich lecker mit original libanesischem Flair.“ Die Falafel ist vegan und vegetarisch und besteht aus Kichererbsen, erklärt Mustafa Ibrahim. „Falafel und Soßen stellen wir selbst her.“ Familie Ibrahim freut sich auf viele Besucher. Den schönen Abschluss um die Ecke, an der auch die Toiletten zu finden sind, macht Schillers Geburtshaus, das täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet ist. Der seit 2010 bestehende Verein Holdergassen e.V. ist ein Zusammenschluss von Bewohnern der Marbacher Altstadt.

Ehrenamtlich bemühen sie sich engagiert um die Attraktivität und Belebung der malerischen Gassen in Schillers Geburtsstadt Marbach.