Die Zuschauer sollen einmal auf Holzbänken sitzen Foto: Sport Concept

Über das Aussehen der neuen Sporthalle im Lauerbäumle haben sich die Stadträte Gedanken gemacht.

Marbach - Die frostigen Temperaturen der vergangenen Wochen haben auch die Arbeiten an der neuen Sporthalle im Lauerbäumle eingebremst. Der Bauamtsleiter Dieter Wanner befürchtet derzeit dennoch nicht, dass der anvisierte Eröffnungstermin im Frühjahr 2018 platzen könnte. Zumal die Detail-Planungen auch weiter vorangetrieben werden. So hat der Ausschuss für Umwelt und Technik in seiner jüngsten Sitzung in Sachen Innenausstattung und Gestaltung der Außenfassade erste Pflöcke eingeschlagen.

Die Runde verständigte sich darauf, die Gebäudehülle mit länglichen, rechteckigen Platten bestücken zu lassen. Einem quadratischen oder gar einem unsymmetrischen Muster, die ebenfalls zur Debatte standen, erteilten die Räte hingegen eine Absage. Noch nicht endgültig festgezurrt wurde zunächst, aus welchem Material die einzelnen Elemente bestehen sollen. Wie der zuständige Architekt Til Eder vom Büro Sport Concept erklärte, seien ursprünglich Faserzementplatten vorgesehen gewesen. Allerdings habe man mittlerweile umgedacht und favorisiere Hochdruck-Schichtpressstoffplatten (HPL). „Vom äußeren Erscheinungsbild sind die sehr ähnlich“, sagte Til Eder. Allerdings habe die neue Variante einen entscheidenden Vorteil: „Die Platten sind sehr, sehr stabil und nicht so spröde“, erklärte er. Dagegen würde die Alternative aus Faserzement recht schnell brechen. Außerdem erwecke eine mit HPL beschichtete Fassade den Eindruck, als bestehe sie aus verschiedenen Farbtönen. Dabei handele es sich aber nur um einen schönen Effekt, der durch die Lichteinstrahlung hervorgerufen werde. „Das ist ein Punkt, der uns sehr gut gefallen hat“, sagte Til Eder. Dazu komme, dass die HPL-Version keine höheren Kosten verursache.

Allerdings gab es hinsichtlich dieser Platten noch Klärungsbedarf. Der Architekt wollte auf Anregung von Hendrik Lüdke von Puls in Erfahrung bringen, ob die Platten später problemlos zu entsorgen sind. Darüber hinaus sollte er prüfen, inwieweit sie auch mit einem Forstwirtschaftssiegel erhältlich sind und was das gegebenenfalls an Mehrkosten verursachen würde. Auch das ging auf einen Vorschlag von Lüdke zurück. Und die Überprüfung ist inzwischen auch schon erfolgt. „Die Platten sind recycelbar und mit Zertifikat erhältlich“, verkündete Gerhard Heim, der Erste Beigeordnete, auf Nachfrage.

Weitgehend Einigkeit herrschte in der Sitzung darüber, die Prallwände ums Spielfeld mit einem Textil-Material verkleiden zu lassen. Dieses sei schallabsorbierend und günstiger als eine Ausführung in Holz, erläuterte Til Eder. Zwar habe er die Kosten für die Holz-Version nicht im Detail ermittelt. „Das ist aber minimum 50  Prozent teurer.“ Für den Bürgermeister Jan Trost war aber auch wichtig, wie es um die Haltbarkeit der Prallwand aus Textil sowie ihre Harzverträglichkeit bestellt ist. Letzteres ist für die Stadt deshalb entscheidend, weil in der Halle auch die Handballer auf Torejagd gehen sollen. Und die brauchen das Harz, um ihr Spielgerät besser kontrollieren zu können. „Bei Holz sieht man das Harz mit der Zeit stärker“, meinte Til Eder. Das denkt auch Gerhard Heim, Erster Beigeordneter und Handballkenner. Sein Gefühl sage ihm, dass in einer Prallwand aus Textil weniger starke Harz-Spuren hinterlassen werden. Man dürfe sich aber keiner Illusion hingeben: Eine solche Prallwand werde man so oder so nicht reinigen können. „Ab einem gewissen Punkt muss man den Belag austauschen“, bestätigte Eder.

Keinen Diskussionsbedarf hatte der Ausschuss bei den Bodenbelägen. Im Eingangsbereich und bei der Tribüne will der Architekt auf einen Estrich mit einer transparenten Beschichtung setzen. „Das ist sehr wirtschaftlich und man kriegt eine ruhige Oberfläche“, sagte Til Eder. Aufgewertet werde der Boden durch Holzbänke bei den Tribünen. Das Spielfeld soll mit einem farblich sehr dezenten Linoleum-Boden ausgestattet werden. Durch die vielen Linien auf der Fläche gebe es schon genügend Farbtupfer, betonte Til Eder.

Welche Farbe die Außenfassade haben soll, möchten die Räte bei einem Vor-Ort-Termin besprechen. Til Eder will eine Vorauswahl treffen und entsprechende Muster dann nach Marbach mitbringen. Ihm schwebt derzeit ein Bronze-Ocker-Ton vor. Die Halle mit ihrer polygonalen Form liege gewissermaßen wie ein Stein in dem recht grünen Gebiet. Besagte Farbgebung würde die Gestaltung unterstützen, erklärte er.