Die Betreuerinnen Samira (links) und Linda tanzen mit den Kindern aus der Neuzeit heraus Foto: Helena Hadzic

Mutige Kinder wagen beim Ferienprogramm im planet-x eine Zeitreise ins frühe Mittelalter.

Marbach - Am Flughafen im planet-x herrscht Ausnahmezustand. Vor dem Check-in versammeln sich an diesem Montagmorgen knapp 130 aufgeregte Kinder, die kaum still sitzen können. Denn sie alle wollen gemeinsam in das Jahr 1362 zurückreisen. Es gilt, unbedingt Nicholas Flamel zu finden. Schließlich hat der Mann den Stein der Weisen – und der kann bekanntlich auf Wunsch alles in Gold verwandeln.

Marbachs Bürgermeister Jan Trost ist bei der Eröffnung des Ferienprogramms mit von der Partie. „Vielleicht ist das hier heute Abend nicht mehr Deutschland, sondern China“, warnt er die Kinder, als er sie begrüßt und sie ermutigt, bei ihrer Zeitreise den Lauf der Geschichte zum Guten zu beeinflussen.

Von ihrer Gier geleitet sind dagegen Professorin XX und Fräulein Ixchen. Geblendet vom Glanz des wundersamen Steins steigen sie zuerst in die Zeitmaschine. Selin und Nathalie von der total verrückten Zeit-Dimension-Feuerwehr folgen ihnen samt einer beträchtlichen Anzahl von Superhelden. Die furchtlose Schar will den Bösewichten das Handwerk legen und den Stein der Weisen retten. Es ist der Startschuss einer spannenden Reise durch Raum und Zeit.

Jeder Tag im planet-x steht unter dem Motto einer anderen Epoche. So erleben die Kinder ein abwechslungsreiches Programm. Die Hüttenstadt vor dem Gebäude zieht besonders handwerklich Begabte und künstlerische Köpfe an. Bruno ist bereits zum zweiten Mal dabei: „Hier kann man sich austoben, bauen und kreativ sein.“

Am Mittelalterstand begeistern Kampfschwertübungen die Jungen und Mädchen. Franz, ein Betreuer, spielt dazu auf der Ukulele und heizt damit die Atmosphäre an. Im Untergeschoss des Jugendhauses wird hingegen in Ruhe gemalt und geschnippelt, was das Zeug hält. Passend zur Epoche des Tages basteln die Kinder Korkschiffe, um in die weite See stechen zu können. Auch für sportliche Kinder gibt es einiges im Angebot. Im oberen Stockwerk des 20 Jahre alten Jugendhauses laden die Teamer Linda und Samira zum Tanzworkshop ein. „Beim Völkerball ist jeder dabei“, sagt Betreuer Timo. Sackhüpfen und Tauziehen sind ebenfalls gefragt. Und wer hungrig wird, greift zum selbst gebackenen Brot, das sogar der erfahrenste Bäcker des Mittelalters nicht besser hätte zubereiten können. Kinder aus wirtschaftlich schwachen Familien können teilnehmen, weil die Geske-Krembs-Stiftung sich engagiert. Das lobt Bürgermeister Jan Trost ausdrücklich.