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Bürger aus dem Stadtteil haben der Verwaltung ihre Anliegen vorgetragen. So wird der Strombach immer stärker ausgewaschen.

Marbach-Siegelhausen - Der Aussprachenachmittag für die Siegelhäuser ist seit Jahren eine Tradition kurz nach dem Jahresbeginn. Ebenso sind es zumeist ähnliche Themen, die die rund 30 Einwohner des Weilers fünf Kilometer südöstlich der Kernstadt umtreiben. Acht von ihnen haben sich am Dienstag im Sitzungssaal des Rathauses eingefunden, um zunächst den Ausführungen des Bürgermeisters Jan Trost zu lauschen und dann ihre eigenen Anliegen vorzubringen.

Nach einigen allgemeinen Ausführungen zur Lage der Gesamtstadt zählte der Rathauschef auf, was konkret für den Stadtteil im vergangenen Jahr getan wurde. So habe man die Gemeindeverbindungsstraße nach Bittenfeld auf einer Länge von 450 Metern saniert. Gleichzeitig seien umfangreiche Böschungssicherungsmaßnahmen durchgeführt worden, zählte Trost zwei „für Siegelhausen bedeutende Maßnahmen“ auf.

Das Herrichten der Straße wurde dann auch von mehreren Siegelhäusern ausdrücklich gelobt. Das sei besonders toll, weil es sich dabei um den Schulweg nach Bittenfeld handele, meinte einer. Einziger Wermutstropfen: Die Ränder seien nicht befestigt, sondern lediglich geschottert worden. Dies habe zur Folge, dass bei stärkerem Regen der Schotter auf die Fahrbahn geschwemmt werde und so eventuell eine Gefährdung der Radfahrer eintreten könne. Bauamtsleiter Dieter Wanner versprach, danach schauen zu lassen. Man werde den Schotter etwas verdichten und hoffe auf eine rasche Begrünung.

In diesem Zusammenhang wurde dem Bürgermeister ans Herz gelegt, wegen der Reststrecke auf Bittenfelder Gemarkung bei seinem Amtskollegen aus Waiblingen vorstellig zu werden. „Lassen Sie Ihre Beziehungen spielen“, bat ein Bürger.

Auch der sogenannte Zankerwald wurde angesprochen. Der Borkenkäfer habe das Nadelholz dort so stark geschädigt, dass viele Äste auf die Straße hinausragen, berichtete ein Siegelhäuser. „So hat auch Marbach seinen Bannwald“, kommentierte ein anderer schmunzelnd.

Länger diskutiert wurde über die zunehmende Auswaschung des Strombachs als Verlängerung des Apfelbachs. „Der Erosionsdruck ist gewaltig, der Bach wird immer tiefer“, beklagte sich ein Bürger. Stein des Anstoßes ist die Wassermenge, die aus dem Hochwasser-Rückhaltebecken auf Affalterbacher Gemarkung abgelassen wird. „Das ist zu viel in zu kurzer Zeit“, beschrieb einer das Dilemma. Es könne doch nicht sein, dass man ein so teures Bauwerk nicht überprüfen und nachjustieren könne, meinte ein Anwohner. „Wir fordern ja keine unmöglichen Dinge“, betonte er. „Dieses Thema verfolgt uns seit Jahren“, erklärte der Bauamtsleiter, der darauf verwies, dass die Anlage so genehmigt worden sei. Darauf berufe sich die Nachbargemeinde. Dem Vorschlag, die Ablassmenge zu regulieren, räumte Wanner jedenfalls keine großen Chancen ein. „Dafür fehlen die technischen Voraussetzungen, weil es dort keinen Stromanschluss gibt.“ Dennoch versprach Bürgermeister Trost, in dieser Sache noch einmal Kontakt mit seinem Affalterbacher Amtskollegen aufzunehmen.

Mehrere neue Fahrradschilder beschäftigten einen Siegelhäuser. Diese habe man „an saublöder Stelle montiert“, lautete seine deutliche Ansage. Ordnungsamtsleiter Andreas Seiberling kündigte an zu prüfen, ob sie etwas versetzt werden können. Für die Straße aus Bittenfeld versprach er, sich um den Zusatz „frei für landwirtschaftlichen Verkehr“ zu kümmern.