Der Erste Beigeordnete Gerhard Heim, der scheidende Rektor Wolfgang Röslin, Nachfolgerin Nicole Kossira und Schulamtsdirektor Hubert Haaga (von links) haben in der Stadthalle rund 200 Gäste begrüßt. Foto: Werner Kuhnle

Der Marbacher Grundschulrektor Wolfgang Röslin ist nach 28 Jahren im Amt in der Stadthalle feierlich verabschiedet worden.

Marbach - Ein schöner Abschied ist dem Grundschulrektor Wolfgang Röslin am Freitagnachmittag in der Marbacher Stadthalle bereitet worden. Nach 28 Jahren im Amt sagte der 64-Jährige Lebewohl und übergab den Stab an die bisherige Konrektorin Nicole Kossira. Dem feierlichen Akt wohnten rund 200 Gäste bei, darunter viele Menschen, die Röslin mit seiner kompetenten, besonnenen und zuversichtlichen Art die Zusammenarbeit angenehm gemacht hatte.

Der Erste Beigeordnete Gerhard Heim hob Röslins „harmonisches Verhältnis zum Schulträger“ hervor, wobei der Rektor sich stets für die Schule eingesetzt habe. Zahlreiche Veränderungen habe der Rektor mitgetragen, darunter auch die Einführung der Kernzeitbetreuung mit anfänglich nur acht Schülern bis zur heutigen Ganztagsbetreuung. Wolfgang Röslins Ernennung zum geschäftsführenden Leiter der Marbacher Schulen sei ein verdienter Lohn für das Vertrauen in seine Arbeit gewesen. „Sie sind den Erwartungen mehr als gerecht geworden.“

Ein dickes Dankeschön sprach Hubert Haaga, der leitende Direktor des Schulamts in Ludwigsburg, an Röslin aus. „Sie haben über ein Vierteljahrhundert das große Schiff sicher geführt, durch ruhige und durch unruhige Zeiten.“ Die Grundschule sei mit rund 500 Schülern die größte des Landkreises und zähle zu den acht größten in Baden-Württemberg. „Die Kinder standen bei Ihnen immer im Mittelpunkt aller Entwicklungen“, lobte Haaga und ließ die Stationen Röslins als Lehrer in Mundelsheim, Konrektor in Markgröningen und als Schulleiter in Marbach Revue passieren.

Die humorvolle Art des Menschen Wolfgang Röslin ließ Silke Benner, Leiterin der Gemeinschaftsschule Marbach vonseiten der Schulleiter anklingen. Röslins Reden seien oft brillant gewesen, er habe als „allwissender Schulrechtler“ viele Fragen klären können. Der Nachfolgerin als Schulleiterin, Nicole Kossira, gab sie mit auf den Weg, ähnlich gut für Kuchen bei den Sitzungen zu sorgen wie ihr Vorgänger.

Die Kinder hätten bei dem Rektor viel Vertrauen in die Heimat und Zukunft entwickeln können, lobte die Schuldekanin Silvia Trautwein, die den Bund Gottes mit Noah im Regenbogen als Symbol anführte. Immerhin hatte Röslin sieben Schülergenerationen begleitet, wie Nicole Kossira später bilanzierte. „Einige Schüler sind schon 40 Jahre alt, und deren Kinder haben die Schule schon verlassen.“

Viel Lob gab es von Elternseite. Einen „kompetenten, ehrlichen und immer offenen Ansprechpartner“ nannte Anja Wild, die Vorsitzende des Gesamtelternbeirats der Marbacher Schulen, den scheidenden geschäftsführenden Schulleiter nach fünf Jahren im Dienst. Er habe wie im Radrennen ein „Edelhelfer“ dafür gesorgt, dass die Moral im Team stimmt, lobten unter anderem Susanne Widmann und Kerstin-Anja Klimek vom Vorstand des Elternbeirats an der Grundschule Marbach.

Dankesworte des Grundschulfördervereins überbrachten Hubert Szulczynski und Michaela Ermisch. Röslin habe den Förderverein in den zehn Jahren seines Bestehens immer unterstützt. „Nach ihren klaren Äußerungen blieben keine Fragen offen“, sagte Szulczynski. Er habe Zusagen bei den Projekten des Fördervereins immer eingehalten, lobte Ermisch.

Musikalische Beiträge schmückten die Abschiedsfeier. Mehrere Auftritte hatten die Bläsergruppe und der Projektchor der 4. Klassen sowie der Projekt-Lehrerchor. Eine Powerpoint-Präsentation zeigte einen vielseitigen Wolfgang Röslin, der sich immer wieder unter die Schüler mischte und „ein Schulleiter zum Anfassen“ war.

Am Ende hatte der angehende Ruheständler selbst das Wort. Er gehe mit einem rundum lächelnden Gesicht, verriet er. Er habe noch keinen Masterplan, aber er habe schon eine Reise gebucht, die ihn am 10.  November „tausende von Kilometern“ von Marbach entfernt sein lassen werde, erzählte er schmunzelnd. Röslin dankte allen, mit denen er gut zusammengearbeitet habe. Den Anwesenden trug er die Bitte an, weiter Vertrauen in das deutsche Schulwesen zu haben. Zwar änderten sich Schule und Gesellschaft ständig, „und manche Methoden werden hochgejubelt“, trotzdem habe man gut ausgebildete Kollegen. „Sie sollten den Kindern weiter jeden Tag mit Geduld, Güte und Zuversicht begegnen.“