Die Sportler haben sich voll verausgabt – ganz nach dem Motto „Jetzt oder nie“, wie der Name des vorderen Bootes lautet. Foto: avanti

Bei zwei Höhepunkten der Regatta, den Rennen der Männer Achter, liefern sich die Boote aus Marbach und Stuttgart spannende Duelle.

Marbach -

Ganze 20 Mal konnten die Athleten des Marbacher Rudervereins am vergangenen Wochenende bei der Heimregatta am Marbacher Neckarufer am Siegersteg anlegen. Die Siege wurden quer durch alle Altersklassen erkämpft.

Den ersten Sieg konnte David Keefer mit seinem Mannschaftskameraden aus Überlingen im Junioren Doppelzweier errudern. Die beiden legten freudestrahlend am Siegersteg an. In einer Renngemeinschaft mit Überlingen startete David Keefer auch im Junioren B Doppelvierer mit Steuermann. Auch diese Bootszusammenstellung war erfolgreich und Keefer konnte seine zweite Medaille in Empfang nehmen. Im Junioren Achter ging Keefer mit Ruderern aus Überlingen und Nürtingen an den Start. Auch hier saß er im siegreichen Boot. Medaille Nummer drei zierte seinen Hals. Angestachelt von dieser Erfolgsserie am Samstag konnte Keefer auch am Sonntag seine Kraft ins Wasser bringen. Er startete in den gleichen Bootsgattungen wie am Samstag und war gleich noch dreimal erfolgreich. Insgesamt sechs Medaillen gingen an diesem Wochenende auf sein Konto.

Ebenfalls in einer Renngemeinschaft mit Überlingen gingen Paul Weigelt und Kornelius Mistele im Junioren B Vierer mit Ruderern aus Überlingen an den Start und siegten. Im Männer Einer starteten Moritz Wuerich und Cornelius Killinger. Da es hier sehr viele Meldungen gab, wurde in verschiedenen Abteilungen gestartet. Ein Glück für die beiden Marbacher, dass sie nicht in der gleichen Abteilung gegeneinander fuhren. So hatten beide die Chance, für Marbach zu siegen – und diese nutzten diese auch. Wieder konnte Trainern Heike Breitenbücher zwei Siege auf das Konto ihrer Mannschaft verbuchen.

Johannes Palesch startete ebenfalls im Männer Einer, allerdings in der Leichtgewichtsklasse. Seine Gegner sahen ihn an beiden Tagen nur von hinten. Das ist allerdings im Rudern im Gegensatz zu anderen Sportarten positiv zu sehen und er konnte zwei Medaillen mit nach Hause nehmen. Drei Siege konnte Annelie Groß für Marbach erringen. Sie startete im Mädchen Leichtgewichteiner bis 13 Jahre. Sowohl am Samstag als auch am Sonntag ließ sie den Gegnerinnen keine Chance, und bekam die Medaille umgehängt. Gemeinsam mit Samira Sasgua startete sie auch im Mädchen Doppelzweier der 12- und 13-Jährigen. Die beiden konnten zeigen, dass sie die Rudertechnik schon gut verinnerlicht haben und gewannen. Auch Florian Groß steht mit 14 Jahren noch am Anfang seiner Karriere. Im Jungen Einer der 14 Jährigen konnte er zeigen, dass konsequentes Training gepaart mit einer guten Technik zum Erfolg führt: auch er siegte.

Antonia Wuerich war in der Vergangenheit schon mehrfach erfolgreich. Diesmal starte sie im Junioren B Bereich. Sie ging im Leichtgewichts Einer und im Doppel-zweier mit Luise Münch von der Heilbronner RG Schwaben an den Start. Am Samstag war sie beide Male erfolgreich.

Im Männer/Frauen Mix Doppelzweier starteten Clemens Mistele mit Samantha Balcerzak. Das Vier-Boote-Feld führten die beiden an und konnten die Führung bis ins Ziel verteidigen.

Ein besonders spannendes Rennen war der Männer Zweier. Diese Bootsgattung gilt als die technisch anspruchsvollste. Phillip Hillinger und Michael Breitenbücher gingen mit hoher Schlagzahl ins Rennen. Ihre Gegner jedoch auch, und kurz vor dem Ziel hatte sich noch kein Boot absetzen können. Auch nachdem die Boote die Ziellinie überquert hatten, waren sich die Zuschauer nicht sicher, wer nun den Bugball vorne hatte. Mit vier hundertstel Sekunden ging der Sieg auf das Konto der Marbacher.

Als einer der Höhepunkte der Regatta kann der Männer Achter bewertet werden. In diesem Rennen geht es immer „heiß her“ beziehungsweise besonders schnell zu. Die Boote liegen oft eng beieinander und es ist auch für den Laien erkennbar, wie viel Kraft hier im Einsatz ist. Die Marbacher Männer Max Haugeneder, Moritz Wuerich, Phillip Hillinger und Michael Breitenbücher gingen mit Ruderkollegen aus Karlsruhe, Hannover und Nürtingen an den Start. Die Steuerleine fest im Griff und das Kommando über die acht Recken hatte Samantha Balcerzack, ebenfalls vom Marbacher RV. Zu schlagen galt es ein Vereinsboot der Stuttgarter Rudergesellschaft. Vom Start weg betrug die Schlagzahl über 40 Schläge pro Minute und Schlagmann Michael Breitenbücher hielt sie konstant hoch. Seine Mannschaft konnte diesem Tempo gut folgen und der Marbacher Achter flog über die Strecke. Der Achter aus Stuttgart jedoch ebenso. Die beiden Achter lieferten den Zuschauern ein packendes Rennen. Als beide Boote im Ziel waren, konnten sowohl die Zuschauer als auch die Ruderer jubeln. Der Marbacher Achter hatte vor heimischem Publikum gewonnen. Das war seit vielen Jahren nicht mehr der Fall gewesen. Am Sonntag fuhren die Boote in gleicher Besetzung wieder gegeneinander. Die Stuttgarter hatte der Ehrgeiz gepackt. Ein Sieg musste her. Die Marbacher wollten natürlich ihren Erfolg vom Samstag wiederholen. Das Rennen war noch packender als am Samstag. So mancher Zuschauer war sich nach dem Zieleinlauf nicht sicher, ob es für Marbach gereicht hatte oder nicht. Leider war das nicht der Fall und das Boot aus Stuttgart durfte am Siegersteg anlegen. Dieses Ergebnis hat die Marbacher jedoch sicherlich beflügelt, im Winter hart zu trainieren, um in der nächsten Saison zu zeigen, was in ihnen steckt.

Trainerin Heike Breitenbücher ist mit dem Ergebnis des Regattawochenendes zufrieden. Insgesamt 85 Mal gingen Marbacher Ruderer an den Start. Sechs Athleten sammelten auf der heimischen Strecke ihre ersten Rennerfahrungen und meisterten ihr Debüt mit Bravour. Die Saison ist nun fast zu Ende und nach kurzer Trainingspause wird mit dem Wintertraining begonnen werden. Mit einer Trainingsmannschaft, die 40 Ruderer umfasst, lässt es sich gut arbeiten.