Foto: Thomas Weingärtner

Der Obsthof Eisenmann in Rielingshausen hat bereits zum 16. Mal sein Kürbisfest veranstaltet. Damit ist das Fest älter als die Ausstellung im Blühenden Barock.

Marbach-Rielingshausen - Seitdem das Kürbisfest am Ludwigsburger Schloss vor 15 Jahren seine Tore öffnete, ist der Kürbis salonfähig geworden. Heute weiß jeder, dass die Feldfrucht nicht nur gut aussieht, sondern auch gut schmeckt. In Rielingshausen verdankt man diese Erkenntnis jedoch nicht dem Ludwigsburgern, sondern dem Obsthof Eisenmann, der nicht nur das Kürbisfest in Ludwigsburg beliefert, sondern selbst eines ausrichtet. Mit der Idee war die Familie Eisenmann sogar ein Jahr früher dran als die Ludwigsburger und so erfreute sich das nunmehr 16. Kürbisfest auf dem Hof auch in diesem Jahr großer Beliebtheit. An insgesamt vier Sonntagen ist auf dem Hof Ausnahmezustand und alles dreht sich um den Kürbis.

Die Kürbiszucht der Eisenmanns kann mit den preisgekrönten Riesenkürbissen durchaus mithalten und so finden sich direkt am Eingang Exemplare, die bis zu 300 Kilogramm auf die Waage bringen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene können sich am Kürbisschnitzen erfreuen – Jens Eisenmann zeigt sogar persönlich, wie es geht.

Der Hof bietet außerdem noch Ponyreiten und eine Strohburg für Kinder an. Auch die kulinarischen Attraktionen können sich sehen lassen. So werden Kürbismaultaschen, Flammkuchen mit Kürbisfleisch eine Kürbispfanne und Suppen aufgefahren. Der Kaffee- und Kuchenstand ist eine Kooperation mit dem Turnerbund. Aber nicht nur der Kürbis soll bei der Festivität gefeiert werden, auch Äpfel und Birnen können die Besucher probieren und natürlich auch erstehen.

„Die Idee kam mir bei einem Praktikum in der Schweiz“, verrät Jens Eisenmann. Dort habe der Betrieb, bei dem er tätig war, auch ein Kürbisfest veranstaltet und das sei sehr gut angekommen, meint er. „Da dachte ich: Sowas wäre bei uns bestimmt auch interessant.“ Vor allem sei es am Anfang darum gegangen, den Leuten zu zeigen, dass Kürbis sehr wohl auch gut schmecke. „Andere Kulturen kennen das seit Jahrhunderten, aber bei uns waren die Leute am Anfang sehr skeptisch“, so der Landwirt. In den Köpfen der ersten Besucher vor 16 Jahren sei der Kürbis nur als Futtermittel für Schweine existent gewesen. „Mittlerweile kommen unsere Gerichte aber sehr gut an.“ Auch liefere der Obsthof viele der Kürbisse für das Fest am Ludwigsburger Schloss. „Wir sehen uns nicht als Konkurrenz, sondern im Gegenteil als Partner“, so Eisenmann. „Natürlich können unsere größten Exemplare nicht mit denen der Europameisterschaft mithalten, die wiegen bis zu einer Tonne.“ Aber das sei auch eher dem Züchtergeist der Teilnehmer der EM geschuldet. „Da geht es um die perfekten Bedingungen für den einen Kürbis, aber die schmecken dafür auch nicht mehr“, meint Jens Eisenmann.