Foto: avanti

Bei ihrem Konzert zeigt die Sängerlust Rielingshausen ein vielfältiges Spektrum ihres Könnens und weiht damit die Gemeindehalle auch musikalisch ein.

Marbach-Rielingshausen - Durch die großen Glasfenster der Gemeindehalle hindurch fiel der Blick auf frisches Grün und blühende Bäume. Die perfekte Einstimmung auf einen Abend mit der Sängerlust Rielingshausen, die zum Frühlingskonzert eingeladen hatte. „So vielfältig wie die Farben im Frühling soll auch unser heutiges Konzert werden“, sagte Vereinsvorstand Wolfgang Reis in seiner Begrüßung.

Mit dem Auftritt feierte der traditionsreiche Chor seine Premiere in der frisch renovierten Gemeindehalle. Eigentlich hätte die Halle schon im vergangenen Jahr eine Plattform bieten sollen, doch aufgrund einer Erkrankung des Dirigenten Eberhard Glück musste die gesangliche Einweihung verschoben werden.

Nun jedoch boten die Sänger den etwa 150 Besuchern unter den Überschriften „Zu Beginn“, „Aus alten Zeiten“, „Von der Liebe und anderen Sorgen“, „Das geht ins Ohr“ und „Zum Ausklang“ einen bunten Frühlingsstrauß an Melodien. Mehr noch: Als Übergang zwischen den einzelnen Themenblöcken las Wolfgang Reis Frühlingsgedichte von Eduard Mörike, Heinrich Heine und Annette von Droste-Hülshoff. Und wer dadurch immer noch nicht auf Sonne eingestimmt war, für den tat das Mandolinenorchester Neckarsulm ein Übriges. Denn die Mandolinenklänge ließen unweigerlich einen Hauch von Italien spüren.

Der Chor zeigte sich in jedem Genre sicher. Mehrere Lieder, so das traditionelle „Alleweil ein wenig lustig“ oder auch „Der Bajazzo“, wurden ohne die Klavierbegleitung durch Petra Menzel a cappella präsentiert, ebenso die deutsche Version von Bette Middler’s „The rose“, „Die Rose“. Bei Edward Elgars „Land of hope and glory“ aus Pomp and Circumstance, präsentiert mit deutschem Text als „Klänge der Freude“, wussten die Akteure ebenso zu überzeugen wie bei „Was kann schöner sein“ (Que sera, sera) oder bei „Amazing Grace“, das nur mit sparsamer Klavierbegleitung unterlegt war, um dem Dudelsack-Original möglichst nahe zu kommen.

Eine wunderbare Ergänzung zu dem Konzert, so die Meinung vieler Besucher, war der Auftritt des Mandolinenorchesters Neckarsulm vor und nach der Pause. Da erscholl die Titelmusik aus „Der dritte Mann“ einmal nicht in der normalen Zitherbesetzung, sondern ungewohnt weich auf der Mandoline. Dass das Instrument auch sonst sehr vielseitig ist, demonstrierten die Gäste aus Neckarsulm mit der Ouvertüre aus Demophor, der Filmmusik aus „Der Pate“ und einer irischen Suite mit dem Namen „Planxty O’Carolan“.

„Die Suite sollte zusammenhängend gespielt werden“, sagte Mandolinist Roland Uhlenbruck, der die einzelnen Titel ansagte, und fuhr augenzwinkernd fort: „Wenn sich also bei Ihnen zwischendrin das Bedürfnis nach Applaus regt, bitte zurückhalten“. Der Schlussapplaus des Publikums war umso größer.

Die Sängerlust Rielingshausen verabschiedete sich mit Schwung von ihren Zuhörern in der Gemeindehalle. „Adieu, mein kleiner Gardeoffizier“ und die Polka „Leichtes Blut“ rissen das Publikum mit, das eine Zugabe forderte. Der Chor ließ sich nicht lange bitten und verkündete: „Lieder sind die besten Freunde.“