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Chris Scheuing-Bartelmess hat ihren zweiten Krimi veröffentlicht. Der Schauplatz ist in ihrer eigenen Gemeinde.

Maebach-Rielingshausen - Eine Leiche auf einem Friedhof, gut, das klingt auf den ersten Blick nach nichts Ungewöhnlichem. Soll allerdings ein Grab ausgehoben werden und die Arbeiter finden Knochen, die dort nicht hingehören – so scheint irgendetwas nicht in Ordnung zu sein.

Die Geschichte spielt im Marbacher Stadtteil Rielingshausen und ist – Fiktion. Der Fund auf dem Ortsfriedhof ist nämlich Bestandteil des zweiten Krimis, den Chris Scheuing-Bartelmess geschrieben hat. „Parme auf dem Land“, heißt das 179 Seiten lange Buch. Die Hauptfigur, Rosa Parme, ist Kommissarin in Stuttgart-Nord – wird jedoch nach Rielingshausen gerufen, um ihrem alten Freund Max Sanftmut, Polizist, zur Seite zu stehen.

Bei ihren Ermittlungen stößt Parme auf eine Vielzahl von Ungereimtheiten, ein altes Emailleschild spielt auch eine Rolle. Der Fall geht zurück bis in die Nazizeit, aber auch Neonazis und antifaschistische Gruppierungen spielen eine Rolle. Und dann taucht auch die Leiche einer 17-Jährigen auf, deren Arme und Beine das Zeichen des Hakenkreuzes symbolisieren . . .

„Ich habe schon gezögert, über Rielingshausen zu schreiben“, gibt Chris Scheuing-Bartelmess zu. Schließlich wohnt sie ja selbst im Marbacher Stadtteil. Aber: „Ich wohne gerne hier.“ Ihre Freude am Ort sollen auch andere hören. „Ich trage gerne meinen Teil dazu bei, dass die Liebenswürdigkeit des Ortes bekannt wird.“ Deutlich macht sie das in den Beschreibungen Rielingshausens, indem sie versucht, trotz der Grausamkeit der Mordfälle beispielsweise die „Freundlichkeit und Mitmenschlichkeit“ herauszustellen.

Die Autorin schätzt das Regionale und die Authentizität eines kleinen Ortes. Spannung möchte sie durch den Zeitsprung ins Dritte Reich und die Ereignisse in der Moderne erreichen. „Es geht einerseits um Nazis früher und Neonazis heute“, erklärt die Autorin. In Zeitungen hat sie gelesen, dass die NSA Profile erstellt. Gleichzeitig beschäftigte sich Scheuing-Bartelmess mit dem NSU-Untersuchungsausschuss. „Bei mir kam der Gedanke auf, dass es bei Neonazis bislang keine Einzelprofile gibt.“ Ihre Idee daher: Ob man nicht mal eines erstellt. Ihre Motivation? „Ich war auch in der Uni aktiv gegen Rassismus.“ Durch ihre Tätigkeit beim Verein „Frauen helfen Frauen“ setze sie sich außerdem für Menschen ein, die Hilfe benötigen. Und so finden sich auch einige persönliche Züge von Chris Scheuing-Bartelmess in ihrem neuesten Krimi wieder.