Stefanie Haupt leitet künftig die Quellen-Grundschule. Foto: Sandra Brock

Seit Donnerstag ist es offiziell, dass Stefanie Haupt die neue Leiterin der Quellen-Grundschule in Rielingshausen ist. Die 47-Jährige wird die neuen Einser übernehmen. Sie freut sich schon auf ihre neuen Aufgaben.

Marbach-Rielingshausen - Eine neue Schulleiterin ist gefunden. Diese Nachricht macht seit Monaten die Runde in Rielingshausen. Sogar der Name wurde schon gehandelt. Jetzt ist es auch offiziell: Stefanie Haupt wird die Quellen-Grundschule leiten. Am Donnerstag hat die 47-Jährige ihre Unterschrift unter die Bestellungsurkunde gesetzt, gestern wurde sie von Christine Hain, die nach dem Weggang von Blanka Mandel-Biesinger die Schule ein Jahr lang kommissarisch geleitet hat, vor Ort eingewiesen.

Die vergangenen vier Jahre hat Stefanie Haupt, die in Hamburg geboren ist aber seit vielen Jahren mit Mann und Kindern in Marbach wohnt, an der dortigen Grundschule unterrichtet. Davor arbeitete sie als Pädagogin neun Jahre lang an der Grundschule in Neckarweihingen. Irgendwann einmal eine Führungsposition an einer Schule zu übernehmen, das hatte sie immer schon vor. „Viele schimpfen über das Schulsystem, aber es bietet auch viele Chancen. Sie umsetzen kann man aber nur, wenn man selbst Verantwortung übernimmt“, ist die 47-Jährige überzeugt.

Über ihre Tätigkeit als Beratungslehrerin habe sie Kontakt mit Christine Hain gehabt und als die sie durch die Quellen-Grundschule führte, habe sie sich gut gefühlt, erzählt Haupt. „Ich bin ein Bauchmensch und hier haben Bauch und Verstand zusammengepasst.“ Zumal eine kleine Schule für jemanden, der zum ersten Mal Verantwortung übernimmt, das Richtige sei. „Ich kann mit dieser Schule mitwachsen“, betont sie. Mit den anstehenden Baumaßnahmen im Ort gehe sie, auch nach Rücksprache mit dem Ersten Beigeordneten der Stadt, Gerhard Heim, davon aus, dass die Zahlen beständig bleiben und die Schule einzügig bleiben könne. „Schauen wir mal, was kommt. Wir werden sicher auch mit dem Thema Flüchtlinge umgehen müssen und Kinder, die dann zu uns kommen mit offenen Armen empfangen und so gut es geht damit umgehen.“

Besonders gut gefällt Stefanie Haupt das Eingebettetsein in das Dorf. „Wobei mir natürlich klar ist, dass so eine Nähe immer zwei Seiten hat,“ sagt sie und schmunzelt. Dass die Rielingshäuser Grundschule eine Schule mit Bewegungsschwerpunkt ist, ist ebenfalls ganz im Sinne der Pädagogin. „Diesen Bereich möchte ich auch innerhalb des Unterrichts weiter forcieren, weil ich glaube, dass die Kinder das brauchen. Bewegung kommt in der Kindheit heutzutage viel zu kurz.“ Einen Ansatz, den die Pädagogin selbst viel anwendet, ist der der Kinesiologie. „Brain-Gym ist da ein Schlagwort. Es bedeutet, durch Übung an Konzentration und andere Ressourcen heranzukommen."

Ein weiterer wichtiger Baustein ist für die neue Schulleiterin die Leseförderung – wie die Grundfertigkeiten Lesen, Rechnen, Schreiben überhaupt. „Die halte ich für extrem wichtig, um selbstbestimmt ins Leben zu gehen.“ Hat sie sich Ziele für ihre Arbeit an der Grundschule gesetzt? Stefanie Haupt muss nicht lange überlegen. „Am Ende des Tages möchte ich, dass die Grundschüler nach vier Jahren hier auf der Schule sich selbst gut einschätzen können. Und, dass sie auf eine gute Grundschulzeit zurückblicken, in der sie ihre Neugier befriedigt bekommen haben.“ In der sie aber auch klassische Disziplinen wie Pünktlichkeit und Ordentlichkeit erlernt haben. Inwieweit ein Ganztagesangebot auch in Rielingshausen kommen wird, vermag Stefanie Haupt im Moment nicht zu sagen.

„Das muss ganz, ganz gut und sensibel abgestimmt werden – mit den Gegebenheiten im Ort und den Eltern“, sagt die 47-Jährige. „Man muss fragen, was und wie es gewünscht wird und auch schauen, wie die Vereine hier vor Ort nachmittags aufgestellt sind. Und wenn kein Bedarf besteht, müssen wir es auch noch nicht umsetzen.“

Für die Arbeit mit den Eltern sagt sie – „wo wichtig und nötig“ – Transparenz zu. Andererseits bittet sie die Mamas und Papas aber auch, das Lehrerkollegium in Ruhe arbeiten zu lassen. „Wir haben unseren Beruf gelernt.“