Die Sanierung der Kelter soll nicht länger als zwei bis drei Monate dauern. Foto: Archiv

Der Rielingshäuser Ortschaftsrat stimmt der Vergabe von Arbeiten zu. Damit kann die Umgestaltung beginnen. Ziel der Sanierungsarbeiten ist es, größere Veranstaltungen im Mittelteil des Gebäudes zu ermöglichen.

Marbach-Rielingshausen - Jetzt ist es amtlich: Die Kelter in Rielingshausen kann wieder in Schuss gebracht werden. Nachdem in der vergangenen Woche schon der Ausschuss für Umwelt und Technik der Vergabe der Elektroinstallationsarbeiten zugestimmt hatte, zog nun der Ortschaftsrat nach. Mit dem Gewerk wurde die Firma Kiefer aus Marbach betraut. Sie erledigt den Job für rund 43 000 Euro. Alle anderen Aufträge konnte die Verwaltung selbst erteilen, da dafür jeweils nicht mehr als 30 000 Euro fällig werden, erklärte der Bürgermeister Jan Trost am Montag im Ortschaftsrat.

Der Rathauschef verteilte in der Sitzung auch eine Liste mit den Handwerkern, die mit den Arbeiten betraut werden – und zeigte sich dabei zufrieden, dass die meisten Betriebe in der Gegend beheimatet sind. „Das ist natürlich positiv für uns“, sagte er. Man kenne die Unternehmen oftmals, was die Zusammenarbeit erleichtere.

Genauso begrüßte es der Rathauschef, dass insgesamt der Kostenrahmen eingehalten werden könne. 255 000 Euro müssen für das Projekt insgesamt in die Hand genommen werden. 205 000 Euro schultert die Kommune selbst, den Rest übernimmt der Rielingshäuser Heimat- und Museumsverein. 20 000 Euro davon hat der Verein bereits überwiesen. Die übrigen 30 000 Euro, mit denen der Boden im Mittelteil der Kelter auf ein gleichmäßiges Niveau gebracht werden soll, möchten die Verantwortlichen in drei Jahresraten begleichen. Außerdem soll das altehrwürdige Gebäude in Sachen Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht werden. Ferner wird angestrebt, einen barrierefreien Zugang zu schaffen und die Toilettensituation zu verbessern.

Ziel all dessen ist letztlich, größere Veranstaltungen im Mittelteil zu ermöglichen. Mehr als vier oder fünf sollen es aus Gründen des Anwohnerschutzes aber nicht werden. Lothar Sondermeyer von der SPD hält es allerdings für zu kurz gedacht, wenn man die Investition von mehr als 200 000 Euro den maximal fünf Events pro Jahr einfach entgegensetzt und damit das Kosten-Nutzen-Verhältnis anzweifelt. Zum einen würde das Gebäude ja verfallen, wenn man kein Geld in den Erhalt steckt und es nicht mit Leben gefüllt wird. Zum anderen gebe es eine ganze Palette von Nutzern der Kelter wie die Landfrauen, den Frauenclub oder den Museumsverein. Darüber hinaus erhalte das Gebäude endlich einen barrierefreien Zugang und behindertengerechte Toiletten. „Und die Vereine, die das nutzen, sind letztlich auch für die Bürger da“, erklärte Lothar Sondermeyer. „Wir wollen in dem Zusammenhang auch das Kelterstüble auf Vordermann bringen“, ergänzte Jan Trost. Es solle gestrichen werden. Zudem solle die nicht mehr zeitgemäße Beleuchtung verbessert werden. „Es wird sehr gut genutzt und soll auch was hermachen“, betonte er. Davon abgesehen sei die Kelter neben dem Rathaus für ihn das ortsbildprägende Gebäude in Rielingshausen.

Weil die Kelter nicht nur ihm am Herzen liegt, soll die Wiedereröffnung auch gebührend gefeiert werden. Allerdings erst im nächsten Jahr, wie der Ortsvorsteher Eberhard Ruoff ankündigte. Dann werde zugleich auf ein Doppeljubiläum angestoßen. So bestehe die Kelter seit 300 Jahren. Außerdem sei es 25 Jahre her, dass das Gebäude erstmals saniert wurde. „Das wollen wir zusammenfassen“, sagte Ruoff. „Das wäre eine runde Sache mit dem Fest im nächsten Jahr“, meinte der Bürgermeister.

Bis dahin wird auch längst wieder Leben in die Räumlichkeiten eingekehrt sein. Im Juli, spätestens aber im August dieses Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, kündigte Jan Trost an.