Der Pausenhof ist nicht mehr ganz zeitgemäß und soll deshalb aufgepeppt werden. Foto: Werner Kuhnle

Im FSG sieht man Bedarf für eine attraktivere Gestaltung. So wird zum Beispiel ein Kletterparcours gewünscht.

Marbach - Das Friedrich-Schiller-Gymnasium wächst und wächst. Und das schon seit geraumer Zeit. Besuchten Anfang der 1990er Jahre um die 1000 Mädchen und Jungs das FSG, drücken dort heute rund 2400 Kinder und Jugendliche die Schulbank. Doch auch in puncto Unterricht hat sich allerhand getan. Spanisch oder Chinesisch gehören heute zum Standardrepertoire an der Megaschule. Vor zwei Dekaden schien das undenkbar. Nur eines hat mit der rasanten Entwicklung nicht Schritt gehalten und ist weitgehend gleich geblieben: der Pausenhof. Doch das soll sich auch bald ändern. Gymnasium und Stadt sind sich einig, dass hier Nachholbedarf besteht und das Gelände zeitgemäßer und attraktiver gestaltet werden sollte. „Da herrscht schon ein dringender Bedarf“, betont Jürgen Sauter, Abteilungsleiter für Schul- und Qualitätsentwicklung am FSG.

Das hängt auch damit zusammen, dass von März an eine neue Vorgabe an dem Gymnasium greift. „Das Gebäude muss in den großen Pausen verlassen werden“, erläutert Jürgen Sauter. Die Regelung wurde zum Schuljahresbeginn eingeführt und gilt außerhalb der Wintermonate. „Dahinter steckt das Ziel, dass sich die Kinder und Jugendlichen mehr bewegen. Zudem ist die Aula sonst so verstopft“, sagt der Latein-, Wirtschafts- und Politiklehrer. „Im Gegenzug wollen wir den Schülern aber auch etwas bieten, damit sie gerne nach draußen gehen“, betont er. Das sei dann auch der Ausgangspunkt dafür gewesen, die Umgestaltung und Modernisierung des Schulhofes zu forcieren.

Zunächst sei ein Arbeitskreis aus Schülern, Kollegen und Vertretern des Personalrats gebildet worden, der sich dieses Themas annehme. In einem weiteren Schritt habe man sich im vergangenen Jahr mit Gerhard Heim, dem Ersten Beigeordneten der Stadt, zusammengesetzt. Dabei wollten die Vertreter des FSG ausloten, ob überhaupt die Möglichkeit besteht, etwas zu verändern. „Die Stadt hat hier ihre Unterstützung signalisiert“, berichtet Jürgen Sauter. Anschließend war wieder die Schule am Zug. Am FSG wurden Vorschläge von Lehrern und Schülern gesammelt, welche Projekte in Angriff genommen werden könnten. Bis Januar hatte man Zeit, Anregungen einzureichen. Die Auswertung ist inzwischen erfolgt, womit feststeht, wohin die Reise gehen soll.

„Ein großer Punkt ist, dass mehr Sitzmöglichkeiten gewünscht werden“, sagt Jürgen Sauter. Darunter auch solche, an denen größere Gruppen und sogar eine ganze Klasse ein Plätzchen finden könnten. Die Rückmeldungen zeigen zudem, dass weitere Bewegungsmöglichkeiten auf dem Pausenhof herbeigesehnt werden. Zum Beispiel ein Niederseil-Kletterparcours oder eine Art Trimm-dich-Pfad. Was davon tatsächlich finanzierbar ist, was der städtische Bauhof vielleicht in Eigenleistung stemmen würde und wo die Schule selbst mit Hand anlegen kann, soll demnächst mit der Stadtverwaltung erörtert werden, sagt Jürgen Sauter. Wobei eines auf jeden Fall kommen soll: „Unsere Umwelt AG will Nistkästen im Schulhof aufstellen“, kündigt der Pädagoge an.

Unklar ist indes, wann die Umgestaltung beginnen kann. Der Bürgermeister Jan Trost kann sich vorstellen, das Thema 2017/18 auf die Agenda zu setzen. Momentan und bis 2016 sei das FSG wegen der laufenden Sanierung ja noch eine Großbaustelle, gibt der Rathauschef zu bedenken. Aus seiner Sicht ergebe es wenig Sinn, den Schulhof aufzuwerten, solange Lastwagen über den Belag rattern. Dagegen denkt Jürgen Sauter, dass das eine das andere nicht ausschließen muss. „Vielleicht kann man ja kurzfristig in Bereichen schon etwas bewegen, in denen nicht gebaut wird“, sagt er.