Die hellen Räume des Familienzentrums haben den Besuchern gefallen. Foto: Sabine Rochlitz

Das Elternforum hat im Jubiläumsjahr den Umzug ins neue Zuhause geschafft. Drei Räume machen mehr Angebote möglich.

Marbach - Es ist zwar erst Ende September – „aber wir fühlen uns, als wäre schon Weihnachten“, hat Tanja Rieger, die Vorsitzende des Marbacher Elternforums, am Samstag bei der offiziellen Eröffnung des neuen Familienzentrums in Richtung des Bürgermeisters Jan Trost gesagt. Schließlich übernimmt die Stadt die Miete inklusive Nebenkosten für die Räume in der Altstadt. Und sei bei der Auswahl des neuen Zuhauses großzügig gewesen, wie Rieger betonte. Der Erste Beigeordnete Gerhard Heim habe nur eine Bedingung genannt. „Keine Villa. Damit konnten wir umgehen“, erklärte sie schmunzelnd.

Aber auch in anderer Hinsicht fühle sich das Elternforum beschenkt. Nämlich dadurch, dass die Familie Rebmann als Mieter das Familienzentrum ausgewählt habe und dass die Nachbarn „uns so freundlich empfangen haben“. Sogar eine Holz-Eisenbahn habe schon durchs Fenster den Besitzer gewechselt, berichtete Tanja Rieger, die sich „stolz und glücklich“ nannte. Unter anderem deshalb, weil die nun vorhandenen drei Räume dem Familienzentrum die Möglichkeit böten, nicht nur das bestehende Programm fortzuführen, sondern das Angebot erstmals auszuweiten. So könnte zum Beispiel eine Pekip-Gruppe entstehen. Man sei aber auch für andere Vorschläge offen. „Wer eine Idee hat, möge sie äußern. Wir werden versuchen, sie umzusetzen“, versprach die Elternforums-Vorsitzende.

Bürgermeister Jan Trost hob die große Resonanz hervor, die das Familienzentrum bisher schon erfahre. Er hoffe, dass der neue Standort mitten in der Stadt die Nachfrage noch verstärke. Und dass das aktuelle Angebot „Leihomas und -opas“ (siehe separater Kasten) ein interkommunales Projekt geworden sei, freue ihn sehr. „Wir ziehen alle an einem Strang“, meinte Trost.

Für Mats und Katrin Karlsson war vor vier Jahren wichtig, „dass man einfach unverbindlich kommen konnte“, sagen die Eltern der mittlerweile vierjährigen Linnea. „Es gab und gibt ein vielfältiges Angebot und man muss sich zu nichts verpflichten.“ Denn auch, wer Mitglied im Elternforum wird, muss nichts bezahlen. Der Verein, der dieses Jahr seinen zehnten Geburtstag feiert, trägt sich allein über Spenden. Ein weiterer Aspekt: „Mit dem Familienzentrum gibt es einen Ort, an dem man sich treffen kann. Nicht jeder hat ja zu Hause so viel Platz“, sagt Katrin Karlsson – die sich beim Verein als Schriftführerin engagiert.

Auch schon seit drei Jahren dabei ist Elias Hermann. Mit ihm können die Kinder donnerstags basteln, werken und sich an Kunstprojekte wagen. Der 24-Jährige, der in Ludwigsburg für das Lehramt an Grundschulen studiert, findet seinen Nebenjob als Betreuer der Kreativwerkstatt toll. „Der ist wie geschaffen für mich, um Erfahrungen zu sammeln“, meint er strahlend.

Interkommunales Projekt
Neben Marbach stehen auch Affalterbach, Erdmannhausen und Benningen hinter dem Angebot, für das das Elternforum die Vermittlerrolle übernimmt. Die Kommunen übernehmen die Kosten für das Führungszeugnis der sogenannten Leihomas und -opas.

Erstes Treffen
Wer als Leihoma und -opa agieren möchte, kann sich noch melden. Das Interesse sei groß, berichtet die Initiatorin Sigrid Bühler. Am Mittwoch, 1. Oktober, trifft sich erstmals eine kleine Gruppe um 15 Uhr im Familienzentrum. Zunächst werde es um Formalitäten gehen.

Einzugsgebiet
Die Leihomas und -opas müssten nicht aus den vier Kommunen kommen, betont Bühler. Die Familien, die mitmachen wollen, allerdings schon. Das Alter spiele übrigens nicht die Hauptrolle – es habe sich zum Beispiel auch eine 41-Jährige gemeldet, so Sigrid Bühler.