Jana Kamp, Andrea von Smercek und Hanna Schleihauf Foto: Werner Kuhnle

Jana Kamp und Hanna Schleihauf vom Marbacher FSG haben eine App für Smartphones entwickelt.

Marbach - Wer darauf achten möchte, beim Einkauf in Marbach möglichst viele fair gehandelte Lebensmittel mit nach Hause zu bringen, kann sich dabei von einer neuen Handy-App namens „Fairtrade-Market“ unterstützen lassen. Die Anwendung ermöglicht die Suche bestimmter Produkte nach verschiedenen Kategorien, wie etwa Eis oder Gewürze. Aber auch die Suche, welcher Einzelhändler in der Schillerstadt das gesuchte faire Produkt anbietet, ist mit dieser App ein Kinderspiel. Darüber hinaus zeigt eine Auflistung die verschiedenen gängigen Fairtrade-Siegel an, inklusive einer kurzen Erklärung über deren Hintergrund.

Entstanden ist diese Anwendung im Rahmen der Seminararbeit von Jana Kamp und Hanna Schleihauf im Seminarkurs „Nachhaltigkeit“ am Marbacher Friedrich-Schiller-Gymnasium (FSG). Mit viel Fleiß und Ausdauer haben die Mädchen dafür Läden und Supermärkten in Marbach abgeklappert und bisher Daten über 277 faire Produkte gesammelt. Programmiert hat die App Alexander Reiner, ein ehemaliger FSG-Schüler.

Jana Kamp, 17 Jahre alt, und Hanna Scheihauf, 16 Jahre alt, besuchen zurzeit die Kursstufe 2 des FSG und werden im nächsten Jahr ihr Abitur machen. Bei der Suche nach einem geeigneten Thema für ein Projekt sind sie mit Andrea von Smercek ins Gespräch gekommen, die seitens der Stadt für Bürgerschaftliches Engagement zuständig ist und aus diesem Grund auch das „Fairtrade-Projekt“ der Stadt Marbach begleitet, das letztlich zur Zertifizierung als „Fairtrade-Stadt“ führen soll (wir berichteten). Und so kam diese Idee zustande.

„Die Städte Ludwigsburg und Herrenberg, die bereits als Fairtrade-Städte zertifiziert sind, haben Einkaufsführer für fair gehandelte Produkte in Papierform“, sagt Andrea von Smercek. Und beide Schülerinnen machen klar, warum in ihren Augen eine elektronische Variante auf dem Mobiltelefon sehr viel sinnvoller ist: „Das Handy hat man ja eigentlich immer dabei und die App lebt auch von ihrer Aktualität.“

Außer der Aktualisierung der gesammelten Daten ist eine Erweiterung der App mit weiteren Einzelhändlern, zum Beispiel aus Rielingshausen und dem Hörnle, denkbar – genauso wie die Ausweitung auf andere Produktgruppen, wie etwa Kleidung oder Baustoffe. „Da ist noch viel Potenzial für weitere Seminararbeiten vorhanden“, sagt auch Andrea von Smercek und hofft, dass ein oder mehrere Schüler aus dem nachfolgenden Seminarkurs sich diesem Thema erneut annehmen. Momentan ist diese Anwendung noch nicht für Apple-Geräte nutzbar, doch daran werde noch gearbeitet, versichern die Schülerinnen. Auch in diesem sagt Andrea von Smercek seitens der Stadt zu: „Wenn wir unterstützen können, dass die Anwendung schnellstmöglich auch im Apple-Store angeboten wird, werden wir uns darum kümmern.“

Die engagierte Arbeit hat sich nicht nur für alle künftigen Nutzer der Anwendung sowie die Händler und Produzenten der fairen Waren ausgezahlt, sondern auch für Jana Kamp und Hanna Schleihauf selbst: Sie haben die volle Punktzahl für ihre Arbeit erhalten und bekommen nun dafür eine Abitur-Prüfung erlassen.