Für das Publikum hat bei „Kaleidoskop“ Foto: avanti

Die Künstler-Plattform „Kaleidoskop“ erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit. Am Wochenende fand sie wieder in Marbach statt.

Die von Dieter Glock seit Jahren organisierte Ausstellung im Marbacher Schlosskeller, trägt zu Recht den Namen „Kaleidoskop“. Wie bei dem Spielzeug, bei dem durch Drehung die bunten Glassteine neue Muster und Strukturen ergeben, bietet auch die Künstler-Plattform stets neue Aspekte und Eindrücke. Gemeinsam mit den „altbewährten“ Künstlern Anna Musardo, Ingrid Pape, Verena Unterberger und Dieter Glock, gesellten sich bei der jüngsten Ausstellung drei neue Schöngeister hinzu. Ingrid Huober malt zwar seit rund 40 Jahren, trug mit ihren in Mischtechnik gemalten Bildern, aber erst jetzt zur Ausstellungsvielfalt in der früheren Heimat bei. Vor 15 Jahren ist die ehemalige Freibergerin ins Allgäu gezogen. Huober ist im Schlosskeller unter anderem mit Frauenmotiven zu sehen, die durch ihre zurückhaltende und majestätische Anmutung auffallen und dabei mit spannenden Farb- und Materialkontrasten die Blicke auf sich lenken.

Marion Krämer hat ihre Liebe zu kreativ konstruierten Mandalas zum Hauptthema ihrer Ausstellung gemacht. Aber auch abstrakte Werke mit schwungvoll-gewitzter Linienführung wie etwa „Healing“ oder „Hinter der Himmelstür“ sprangen ins Auge. Der Bietigheimerin, die durch eine Krankheit vor sechs Jahren zum Malen kam, ist wichtig, dass sie malt, „wie es von innen aus ihr herauskommt“. Der Spaß, mit Farben und Formen zu experimentieren, war den Bildern dabei anzusehen. Mandalas greift auch Katrin Köhler auf. Die Goldschmiedin, die seit zwei Jahren in Marbach wohnt und in der Oberen Holdergasse ihre Werkstatt hat, führte aber nicht nur diese im Programm. Eines hatten die Exponate, ob Ringe, Anhänger oder Ketten aber gemein: Sie werden in Kombination von Silber und transparentem Emaille zum besonderen Blickfang. Edelsteine und Süßwasserperlen bilden weitere gefällige Partner ihrer Schmuck-Designs, die durch die luftig-leichte Gestaltung, an den Frühling oder blühende Wiesen erinnern. Tierisch hingegen ging es bei Verena Unterberger zu: Die 27-Jährige gelernte Zahntechnikerin kombiniert bei ihren Zeichnungen die berufliche Akkuratesse mit viel Leichtigkeit und gibt mit ihrer liebevollen Kohle- oder Pastellkreide-Interpretation den Tieren eine oft zärtlich anmutende Aussage.

Ausstellungs-Dauerbrenner Ingrid Pape verblüffte die Liebhaber ihrer Bilder dieses Mal ebenfalls mit einem Tiermotiv: Zwei Kühe haben sich zu dem märchenhaft inspirierten Repertoire gesellt, die Seite an Seite mit den liebreizenden Fantasie-Figuren um die Gunst der Marbacher Kunstliebhaber buhlten. Gewohnt kurvenreich gestaltet sich das Werk bei Dieter Glock und seinen sündteuren Boliden. Kunstvoll auf Metall gebannt, sind sie nicht nur erschwinglich, die Blechbilder verströmen einen eigenen Charme und stellen eine Hommage an jene Autokonstruktionen dar, die nicht nur die Männerherzen haben höher schlagen lassen.

Bei Glocks Ehefrau Anna Musardo, ging es ebenso kurvenreich zur Sache, wenn auch nur im gelungenen Spiel mit Pinsel und Farbe. Ihre ausdrucksstarken Acryl-Frauenbilder, die das Sexappeal der Damenwelt betonen, verschönerten auch den Hintergrund der Bühne: Ein idealer Aufführungsort für den Auftritt der Band Aurelia am Samstagabend, die abermals für Begeisterung gesorgt hat.