Mit stolzer Brust präsentiert sich der Hahn, aber auch das Kaninchen hat keinen Grund, die Ohren hängen zu lassen. Foto: avanti

Die Züchter in Marbach sind zufrieden: Ihre gefiederten Freunde und Kaninchen könnten bei den nächsten Wettbewerben einige Preise abstauben.

Marbach - Die Gefieder schimmern in allen Farben, die Begrüßung schallt gackernd, krähend und gurrend. Dem „Hermelin“ und neugierigen „Zwergwidder“ würde man am liebsten das kuschelige Fell kraulen. Rund zehn verschiedene Hühner- und Taubenrassen und fünf Kaninchenarten sind zu sehen. Auch für das leibliche Wohl ist an diesem Sonntag gesorgt.

Elf aktive Mitglieder des Vereins zeigen in der Jungtierschau den besten Nachwuchs, der beim Jahreshöhepunkt im Herbst, der Lokalschau, Preise einheimsen soll. Da steht schon jetzt auf dem Beschreibungsschild „Hoffnungsvolle Junghenne“ oder die Schulnote eins beim „Deutschen Riesengrau“.

An diesem Tag können nicht nur Kleintierfans den ordentlichen Zustand der Zuchtergebnisse begutachten. Der Laie findet Informationen über Tiere, die traditionell unsere Nahrungsgrundlage bilden. Vorstand Erich Horntasch bemängelt, dass viele den Bezug zu diesen Nutztieren verloren hätten. Durch die Vermenschlichung der Tiere gäbe es oft Missverständnisse. „Die Zucht ist aber auch deshalb wichtig, damit uns diese Nahrungsgrundlage erhalten bleibt“, so Horntasch. Die jungen Hühner und Kaninchen sehen gepflegt aus. Und auch die angrenzenden Volieren machen den Eindruck, dass man es hier gut mit den Tieren meint. Selbst muntere Exoten wie Sittiche gibt es dort zu beobachten.

Leider kommt der Nachwuchs unter den Züchtern eher spärlich nach. Max Waldmann, 19-jähriger Jungzüchter, meint dazu: „Heute haben immer weniger Menschen die Gelegenheit, solche Tiere zu halten.“ Der Platz würde fehlen. Außerdem gäbe es mehr und mehr Unverständnis für Landluft und krähende Hähne. Dabei könnte man sich relativ einfach Hühnervögel, wie zum Beispiel Wachteln, zur eigenen Eiergewinnung auch ohne Hahn halten. Solche und andere fachmännische Auskünfte kann man sich nicht nur während der Tierschauen bei den Züchtern holen. Zum Beispiel, welches Haustier für Kinder geeignet ist. Letztere sind auf der Jungtierschau auch gut vertreten. Zum Streicheln holt Max Waldmann sogar Tiere aus den Käfigen. Dabei erklärt er, welche Merkmale wichtig sind, um die Standards für den Wettbewerb erfüllen zu können. Neben Hühnern, Tauben und Kaninchen würden Enten und Gänse im Verein gehalten. Außerdem veranstaltet der Verein mehrmals im Jahr Tiermärkte und -börsen.