Die bayerische Honigkönigin Sabrina Moriggi gratuliert Selina Foltas, Jana Kienzle, Lara Lengning und deren Betreuer Gerd Molter (von links). Foto: privat

Schüler
des Marbacher Friedrich-Schiller-Gymnasiums setzen ihre Erfolgsserie bei den Deutschen Meisterschaften im bayerischen Aschach fort.

Marbach - Der Marbacher Bienenexperte Gerd Molter ist wieder einmal begeistert: das Jungimkerteam, das er am Friedrich-Schiller-Gymnasium (FSG) ehrenamtlich betreut und das aus drei Mädchen besteht, hat es auch in diesem Jahr weit gebracht. Das pfiffige Schüler-Trio nämlich verteidigte am Anfang des Monats seinen Deutschen Meisterschaftstitel in Aschach bei Amberg völlig souverän.

Bei dem Wettkampf treten die jeweils drei besten Jungimker von sieben deutschen Imker-Regionalverbänden gegeneinander an. So kamen die Teilnehmer aus Bayern, Hessen, Niedersachsen, Rheinland, Sachsen, Westfalen-Lippe und Württemberg. „Allein in Bayern gibt es119 Schulimkereien, in Baden-Württemberg wohl nur eine Handvoll“, vermutet Gerd Molter. Deshalb hat sich mit den FSG-Mädchen auch nur ein einziges Team für die Meisterschaft beworben. In den sechs anderen Bundesländern finden dazu Vorentscheide statt, um die besten Jungimker ausfindig zu machen.

Für die Schülerinnen Selina Foltas, Lara Lengning und Jana Kienzle scheint das alles kein Problem zu sein. „Die Mädchen sind einfach clever“, strahlt Gerd Molter über das ganze Gesicht. Und die Erfahrung lehrt: Auch was den Erfolg betrifft, ist Verlass auf die drei, denn schon im vergangenen Jahr hatte sich das Trio in Ludwigshafen den Meisterschafts-Titel erkämpft.

Bei der ganztägigen Prüfung im Bienenhof Aschach ging es dann auch ganz schön fordernd zu: Viel Wert nämlich wird von den Prüfern auf ausgezeichnete, theoretische Kenntnisse rund um die Honigbienen und die Imkerei gelegt. Zusätzlich waren Fragen in Botanik, Honigkunde, Trachtpflanzenkunde und Bienenzucht zu bewältigen. Nicht immer einfach“, weiß der Betreuer Molter, der sich sicher ist, selbst nicht unbedingt jede der Fragen richtig beantwortet zu haben.

Für Jana Kienzle, die zuhause ein eigenes Bienenvolk hat, kam das Schönste zum Schluss: Dann, wenn die Teilnehmer ihre praktischen Kenntnisse an den bereitgestellten Bienenvölkern demonstrieren sollen. Dabei galt es etwa zu beurteilen, wie gesund ein Volk ist oder welche Bienenkrankheiten es gibt. Die Mädchen mussten aber auch das „Umlarven“ beherrschen, also junge Bienenlarven in einen Zuchtrahmen umsetzen. „Man muss sehr vorsichtig vorgehen, um die winzig kleinen Larven nicht zu zerdrücken“, erklärt Molter die besondere Herausforderung an dieser Aufgabenstellung. Außerdem mussten die Teilnehmerinnen die Bienenkönigin innerhalb eines Volkes ausfindig machen, um sie mit einem farbigen Punkt zu kennzeichnen. Dieser wiederum repräsentiert das Geburtsjahr.

Mit ihrem Sieg haben sich die drei Gymnasiastinnen nun die Teilnahme bei der Weltmeisterschaft gesichert. Ende Juni dürfen Selina, Lara und Jana dann in Prag ihr Imker-Wissen zum Einsatz bringen und damit Deutschland vertreten. In Prag werden sich die besten Jungimker aus 20 Nationen mit ihren Kenntnissen messen. Für Molter steht fest: „Die sind so gut, ich kann ihnen nichts Neues mehr beibringen. Ich kann sie nur noch trainieren.