Jury, Veranstalter (Gerhard Rall ist Zweiter von links) und alle Nachwuchstüftler auf einem Bild vereint. Foto: Dominik Thewes

Jennifer Müller hat bereits zum dritten Mal einen der mit 2000 Euro dotierten Hauptpreise gewonnen. Für die aktuelle Auflage der von Hainbuch ausgelobten Auszeichnung wurden 18 Ideen eingereicht.

Marbach - Kein Zweifel, Hainbuch-Geschäftsführer Gerhard Rall hat sichtlich Spaß an der Verleihung des Jugend-Technik-Preises 2014. „Ein Fernsehsender muss schon sehr gut sein, wenn er ein Unterhaltungsprogramm bieten möchte, wie wir es heute hier erleben“, gibt er sein Urteil vor den versammelten jungen Tüftlern, deren Eltern, Verwandten und Freunden ab. Insgesamt 18 Ideen von 17 Teilnehmern sind zum diesjährigen Jugend-Technik-Preis eingereicht worden. Und wie es sich für eine gute Show gehört, hat sogar ein Tier die Bühne betreten dürfen. Sein Hund Tonka zeigte, wozu der „Leinengenerator“ des 15-jährigen Marbachers Hagen Scheurer taugt (siehe unten).

Die Jugendlichen standen zum dritten Mal vor der Herausforderung, einen Gegenstand des täglichen Lebens hinsichtlich seiner Energieeffizienz zu verbessern. „Als wir den Preis vor drei Jahren zum ersten Mal ausgeschrieben haben, dachte ich lange, das wird ein Schlag ins Wasser“, so Gerhard Rall. Der Grund dafür war, dass bis zum Ablauf der Frist kaum Anmeldungen vorlagen. „Wir dachten, die Aufgabenstellung sei zu schwer“, so Rall. Doch weit gefehlt. Die Nachwuchstüftler haben schlicht die Zeit bis zur letzten Sekunde genutzt, um ihre Erfindungen zu verbessern. Am Ende sind zum ersten Technik-Preis dann doch 12 Einsendungen eingereicht worden. Seither werden es jährlich mehr. Vergangenes Jahr sind 14 Ideen eingereicht worden, heuer waren es 18. Für Freunde der Statistik sei gesagt, fünf der Teilnehmer haben zum wiederholten Mal an der Ausschreibung teilgenommen.

Dazu gehört auch Jennifer Müller aus Weissach im Tal. Nicht nur, dass sie zum dritten Mal eine Idee eingereicht hat, sie hat auch zum dritten Mal einen der mit 2000 Euro dotierten Hauptpreise abgeräumt. „Du kannst ja langsam davon leben“, scherzte Gerhard Rall. Was der Hainbuch-Chef in den Säckel gesteckt hat, ist aller Ehren wert. Zwei mal 2000 Euro für die Hauptpreisträger, vier Mal 1000 Euro für die weiteren Preisträger, plus einen Sonderpreis über 500 Euro. Da sich alle eingereichten Ideen sehen lassen konnten, haben all diejenigen, die nicht mit einem der Preise bedacht worden sind, 100 Euro für ihre Teilnahme erhalten.

Für Gerhard Rall steht die Notwendigkeit des von ihm ins Leben gerufenen Jugend-Technik-Preises außer Frage. Zwar sei die Bildung der jungen Menschen eine staatliche Aufgabe, dessen Instrumente funktionierten aber oft zu langsam. Erfolgreiche Menschen hätten aber eines gemeinsam: „Sie halten die Lücke zwischen der Entscheidung und der Ausführung möglichst klein“, sagte Rall mit den Worten Albert Einsteins. Es sei an der Industrie, allen voran der Automobilbranche und dem Maschinenbau, diese zwei für Deutschland wichtigen Sparten, die auch das internationale Renommee als Land der Tüftler begründeten, weiter voranzubringen.

Die künftigen Fachkräfte, die ihre Ideen für den Jugend-Technik-Preis zur Verfügung gestellt haben, sind allesamt zwischen zwölf und 20 Jahren alt. Während also die jüngsten noch gar keinen oder nur wenig naturwissenschatlichen Unterricht genossen haben, sind andere bereits im zweiten Semester ihres Maschinenbaustudiums, wie Philipp Ballmann, der ebenfalls zu den „Wiederholungstätern“ gehört, wie die Mehrfachteilnehmer bei Hainbuch liebevoll genannt werden.

„Bis zum Jugend-Technik-Preis 2015“, verabschiedete sich Gerhard Rall gestern von den Teilnehmern. Und ganz sicher werden auch dann einige von denen, die gestern dem gelungenen Unterhaltungsprogramm beiwohnten, der Jury, die neben den Hainbuch-Vertretern auch aus dem Marbacher Bürgermeister Jan Trost und dem MZ-Geschäftsführer Kai Keller bestand, die Entscheidungsfindung so schwer wie möglich machen wollen.