Erfolgreich in Prag: Lara Lengning, Jana Kienzle und Selina Foltas (von links) Foto: privat

Die Reise nach Prag hat sich für drei Schülerinnen des Marbacher Friedrich-Schiller-Gymnasiums gelohnt. Sie holten bei einem Wettbewerb den Pokal.

Marbach - Erfolgreicher hätte es für Jana Kienzle kaum laufen können: Gemeinsam mit ihren FSG-Schulkameradinnen Lara Lengning und Selina Foltas hat die Marbacher Jungimkerin den deutschen Nachwuchs beim siebten International Meeting of Young Beekeepers in Prag vertreten und dort ordentlich abgesahnt. Die 16-Jährige hat nämlich den Pokal in der Theorie-Einzelbewertung geholt und sich so als wissensreichste Jungimkerin ausgewiesen. Zusätzlich erhielt sie bei der praktischen Prüfung auch die höchste Punktzahl für das gesamte Team.

Was jedoch die Teambildung betrifft, lief in diesem Jahr einiges anders ab, als bei den früheren Treffen der besten Jungimker, die bislang jeweils zu dritt für ihre Nation antreten und dabei zeigen durften, was sie bienentechnisch drauf haben. Zwar blieb auch heuer die Einzelbewertung bestehen, doch wurden die Teilnehmer der 20 Nationen, die sich von 30. Juni an in Prag eingefunden hatten, per Los in zehn bunt zusammengewürfelte Teams gesteckt. Unabhängig von der eigenen Nationalität hieß es also vorwärts zu kommen und sich im Praxisteil tüchtig zu unterstützen. „Der Teamgeist sollte dabei im Vordergrund stehen“, stellt Gerd Molter, der Betreuer der drei Mädchen, bezüglich des neuen Ansatzes fest. Der Bienenexperte gibt sein Wissen im Rahmen der Bienen-AG am Friedrich-Schiller-Gymnasium an die interessierten Jugendlichen weiter.

So ganz glücklich ist er mit der Neuregelung allerdings noch nicht, denn „es gehört eine ordentliche Portion Glück dazu, dass man bei der Verlosung auf Teammitglieder stößt, die relativ ebenbürtig sind“. Bei Jana Kienzle hat es scheinbar gut geklappt. Und auch Selina Foltas konnte mit ihrem Team, das den zweiten Platz eingenommen hat, zufrieden sein. Innerhalb ihrer Gruppe war sie es, die zudem die beste Einzelbewertung erzielt hat.

„Für die Lara jedoch tat es mir leid“, betont Molter den Umstand, dass das Mädchen genauso viel weiß wie ihre beiden Freundinnen. „Sie hat bei der Einzelprüfung vermutlich dieselben Antworten gegeben“, schätzt der Betreuer, „hat aber ein Team erwischt, das nicht unter die ersten drei gekommen ist. Zwei Drittel ihrer Teammitglieder haben kein oder nur wenig Englisch gesprochen, da ist die Kommunikation freilich ins Stocken geraten“, mokiert sich Molter und wünscht sich für die kommenden Treffen, „dass da einfach nochmals neu nachgedacht wird“.

Doch gut abzuschneiden ist nicht das Einzige. Der Austausch untereinander und die Erlebnisse in Prag haben die Anreise allein schon lohnend gemacht. Ein abendlicher Schiffsausflug auf der Moldau, ein Altstadtbesuch und die Präsentation des eigenen Landes waren einige der Höhepunkte, welche die Mädchen während des dreitägigen Meetings erleben durften. Und schließlich gab es noch ein ganz besonderes Bonbon obendrauf: Die kleine Schwabendelegation hat sich im Anschluss an das Meeting noch drei weitere Übernachtungen in der goldenen Stadt gegönnt „um sich kulturell ein bissle um Prag zu kümmern“. Für die drei Gymnasiastinnen ist eine Teilnahme bei den Jungimkertreffen künftig nun nicht mehr möglich. Sie sind an der Altersgrenze angekommen und können sich allenfalls als Betreuer bewerben. Unterdessen hofft Molter, dass seine „neuen Schüler in deren erfolgreiche Fußstapfen treten“.