Dutzende Zigarettenstummel werden im Pflanzbeet entsorgt und Pflastersteine zu Spielzeugen umfunktioniert. Foto: privat

Der Wiesbadener Platz im Marbacher Stadtteil Hörnle ist für teuer Geld saniert worden. Doch schon vor der Eröffnung gibt es Probleme durch Vermüllung.

Marbach-Hörnle - Baulich ist hier definitiv alles richtig gemacht worden“, betont Monty Heerde, der Eigentümer eines der Geschäfte am Wiesbadener Platz. „Doch damit ist es nicht getan. Die Stadt muss auch schauen, dass alles so bleibt, wie es in der Planung gedacht gewesen ist.“ Denn hier liegt bereits jetzt – und damit noch vor der offiziellen Eröffnung im Juli – einiges im Argen, so der 43-Jährige: „Es liegen ständig Zigarettenstummel herum.“ Auch anderer Müll wird von den Personen, die den Platz derzeit schon nutzen, einfach zurückgelassen.

Darüber hinaus sei es auch am Abend dort schon sehr laut gewesen. „Das ist zwar selten, aber es kommt vor“, erklärt Monty Heerde. Da habe er auch schon die Polizei kontaktiert. Und auch am Tag werde auf den neuen Platz wenig Rücksicht genommen: „Die Kinder fahren über den kleinen Rasen am Platz und klettern auf die jungen Bäumchen. Hier sind aus meiner Sicht ganz klar die Eltern gefordert.“

Doch bei denen stößt Heerde auf taube Ohren – er spreche die Personen stets an, „aber das fruchtet leider nicht“. Tatsächlich führe die Situation schon dazu, dass andere Bürger den Wiesbadener Platz nicht mehr nutzen wollten, so die Erfahrung von Heerde: „Sie finden die Zustände dort eklig.“ Das ist nicht Sinn der Sache, schließlich hatte die Stadt die Sanierung beschlossen, um eine attraktive Ortsmitte zu schaffen.

Für Monty Heerde sind die Zustände noch aus einem weiteren Grund schlimm – er und weitere Ladeninhaber haben ihre Eingangsbereiche in den Platz integrieren lassen: „Ich habe selbst darum gekämpft, dass die anderen Eigentümer sich hierbei anschließen.“ Er habe einiges investiert – und würde gerne expandieren und etwa Kochkurse anbieten: „Aber leider passt das Umfeld derzeit einfach nicht.“

Sein Wunsch wäre es, dass vonseiten der Stadt mehr Präsenz gezeigt wird – etwa durch Kontrollen des Ordnungsamtes. „Wir sind aber noch außen vor, da der Platz ja noch nicht offiziell eröffnet ist“, erklärt dessen Leiter Andreas Seiberling. Es sei aber durchaus denkbar, die Frequenz nach Abschluss der Baumaßnahme zu erhöhen, fügt Ralf Lobert vom Stadtbaumamt hinzu. Allerdings sei es damit wohl kaum getan. „Das ist ein gesellschaftliches Problem“, so Lobert. Ärger mit Müll habe man an verschiedenen Plätzen in der Stadt: „Das ist eine Einstellungssache der Leute.“ Auf dem Wiesbadener Platz gebe es Mülleimer mit Ascher. Dass diese nicht genutzt werden, sei „sehr bedauerlich“. Auf eine Verbesserung hoffen beide Seiten – sollte diese aber nicht eintreten, wollen die Eigentümer über eine optische Abgrenzung beraten.