Der Angeklagte hatte eine Schreckschusswaffe dabei. Foto: Archiv (dpa)

Ein junger Mann hat einen Gleichaltrigen mit einer Schreckschusswaffe bedroht.

Marbach - Ungeladene Gäste haben bei einer Geburtstagsparty viel Ärger verursacht und einen jungen Mann vor Gericht gebracht. Laut Anklage bedrohte er scheinbar grundlos einen Gleichaltrigen zu Anfang des Jahres zunächst verbal und dann nachdrücklicher mit einer Schreckschusswaffe. Nach der Beweisaufnahme am Amtsgericht Marbach zeigte sich die Vorgeschichte des Falls.

Der Auszubildende und seine Freundin, bei der er nach dem Rauswurf zuhause durch seinen Vater auch lebt, wollten mit etwa 30 Freunden Mitte Februar ihrer beider Geburtstag feiern und hatten dafür eine Halle gemietet. Bereits am Vortag kündigte ein nicht eingeladener früherer Klassenkamerad der Freundin an, er werde mit Kumpels auf dem Fest vorbeikommen und die Party kaputt machen. Das sorgte bereits bei den Vorbereitungen für ungute Stimmung, nicht zuletzt bei den Eltern der Freundin, erklärte der Mann den Prozessbeteiligten.

Die jungen Leute feierten zunächst unbekümmert, bis der Klassenkamerad per Nachrichtendienst ankündigte, an der Bushaltestelle vor der Halle zu stehen. Angetrunken und mit der von Silvester übrig gebliebenen Schreckschusspistole bewaffnet, machten sich der Angeklagte und ein paar Freunde nach draußen auf.

Warum er denn überhaupt nach draußen gegangen sei, fragte Richterin Ursula Ziegler-Göller den jungen Mann, der ins Gericht von seiner Mutter und deren Lebensgefährte begleitet worden war. „Ich wollte auf keinen Fall, dass die unsere Party kaputt machen“, sagte der Auszubildende und räumte ein, im Nachhinein sei es keine gute Idee gewesen. Er bedrohte den Ex-Klassenkamerad mit der Waffe, in der noch eine Patrone von der Silvesterschießerei übrig geblieben war. Der war offenbar wenig beeindruckt, hatte er doch etliche Kumpels dabei.

Die Bilanz des Abends: Der Azubi landete im Krankenhaus, nachdem er von einem Schlagstock am Hals getroffen und von einer weiteren Gruppe Leute geschlagen und getreten wurde. Während ein Verfahren gegen diese gewaltbereite Gruppe und den Ex-Klassenkamerad noch aussteht, ordnete das Gericht für den Azubi ein paar klärende Gespräche bei einer entsprechenden Organisation an, um sein Verhalten richtig einzuordnen.