In der Vorsaison noch Gegenspieler, jetzt Teamkameraden in Benningen:Wird am Sonntag höchstwahrscheinlich fehlen: FC-Kapitän Kordian Zieba (rechts). Foto: Archiv (avanti)

In der Fußball-Bezirksliga empfängt der Spitzenreiter FC Marbach am Sonntag (15 Uhr) im Derby den TSV 1899 Benningen

Marbach - Die Ausgangslage:
Der Spitzenreiter FC Marbach trifft auf den Tabellenfünften TSV 1899 Benningen. Das Neckar-Duell ist bei seiner Neuauflage am morgigen Sonntag somit ein echtes Bezirksliga-Spitzenspiel, zumal die Gäste aus Benningen nur drei Punkte hinter Rang zwei stehen. Marbachs Vorsprung auf seinen direkten Verfolger SV Kornwestheim beträgt recht komfortable vier Zähler. Die Form:
Seit sechs Wochen steht der FC Marbach auf dem begehrten Platz an der Sonne, stellt den besten Angriff und die sicherste Defensive der Liga. Das Team von Trainer Christian Seeber trägt außerdem das Selbstvertrauen aus 14 ungeschlagenen Pflichtspielen in Folge in sich – und ist somit klarer Favorit. Allerdings: Zuletzt reichte es in der Liga „nur“ zu zwei Unentschieden. Ebenso erfolgreich ist Benningen in die Bezirksliga gestartet, das an den Spieltagen zwei bis vier an der Spitze stand. Einen darauf folgenden Einbruch mit sechs sieglosen Ligaspielen in Serie scheint die Elf von Coach Marc Reinhardt überwunden zu haben: Zuletzt tankte sie mit drei Siegen neues Selbstbewusstsein.

Die Meinung der Trainer:
„Ganz ehrlich? Ich habe keine Ahnung wie wir diese Mannschaft schlagen sollen“, sagt Benningens Coach Marc Reinhardt lachend. Den FC schätzt er als bestes Team der Liga ein, kann bei ihm keinen Schwachpunkt ausmachen. „Mit einem Punktgewinn könnte ich sehr gut leben. Gut ist, dass wir komplett befreit aufspielen können.“ Natürlich freue man sich aufs Derby, vor allem, sollte auch das Wetter mitspielen. Auf drei Punkte aus ist natürlich sein Gegenüber Christian Seeber. „Wir gehen in dieses Spiel so konzentriert wie in jedes andere auch. Wir haben es bislang geschafft, sehr konstant zu spielen, und daran möchten wir anknüpfen.“ Benningen bezeichnet er als eine „überragende Mannschaft“, schwärmt vor allem von Außenspieler Rui Carvalho, Steffen Widmaier und Stürmer Marco Djurdjevic, der viel Geschwindigkeit ins Spiel bringe. „Mein Trainerkollege muss also keineswegs tiefstapeln“, so Seeber schmunzelnd.

Die Aufstellung:
Die Hausherren aus Marbach müssen auf den rotgesperrten Muhammet Kodal verzichten, der Einsatz von Kapitän Kordian Zieba im defensiven Mittelfeld ist aufgrund von Adduktorenproblemen unwahrscheinlich. Ob für Kodal Joker Nicola de Pilla von Beginn stürmen darf? Da lässt sich Coach Seeber nicht in die Karten schauen. „Das ist noch offen. Vielleicht müssen wir durch den Ausfall von Kordian auch umstellen. Unserer Linie, schnell nach vorne zu spielen, werden wir aber treu bleiben.“ Bei den Gästen aus Benningen steht weiterhin Benedikt Claus wegen eines Leistenbruchs nicht zur Verfügung. Ansonsten lässt Marc Reinhardt durchblicken, dass sein TSV zunächst wohl eher abwartend auftreten wird. „Löchgau II hat zuletzt gegen Marbach die defensive Variante gewählt. Das wäre vielleicht auch etwas für uns.“ Das Wiedersehen:
Gleich vier Spieler sind im Sommer auf die andere Seite des Neckars gewechselt: Patrick Flamm, Lukas Möhle, Marvin Schnalke und Keeper Dennis Vorbusch trugen in der Vorsaison das Trikot des FC Marbach, spielen jetzt für Benningen. Auf beiden Seiten ist das aber offenbar keine großes Thema. „Vielleicht sind sie einen Tick motivierter als sonst, ich habe im Training aber nichts außergewöhnliches bemerkt“, sagt Benningens Coach Marc Reinhardt, der ebenfalls eine FC-Vergangenheit hat. Von der D- bis zur A-Jugend schnürte er seine Kickstiefel für die Schillerstädter. „Auch bei uns spielt das keine Rolle“, meint Seeber. „Die Spieler, die mit ihnen gekickt haben, werden sich aber sicherlich freuen, sie wiederzusehen.“

Die jüngsten Aufeinandertreffen:
In der jüngeren Vergangenheit gab es acht Partien zwischen Marbach und Benningen. Die Bilanz spricht mit 6:2-Siegen und 26:8-Toren klar für den FC. Während Marbach die vergangenen sechs Duelle gewann – darunter ein 4:1, 8:0, und ein 6:2 – holte Benningen in der Spielzeit 2010/11 alle sechs Derby-Punkte. Beide Male stand auch Marc Reinhardt auf dem Feld. „Das Hinspiel (2:0) haben wir damals klar dominiert, im Rückspiel (2:1) trafen dann Fabian Rößle und Dominik Wels“, erinnert sich der heutige Trainer noch genau. Ob das morgige Derby ebenso lange in Erinnerung bleiben wird?