Da ist die Welt noch in Ordnung: Cihan Özkaya (rechts) trifft für den TSG Steinheim zum 1:0. Am Ende unterliegt die Elf dennoch.Sven Heinz hat den Großbottwarer Abend mit seinem 3:0 gekrönt. Foto: avanti

Hingegen scheiden der GSV Erdmannhausen und der TSG Steinheim am Mittwochabend aus dem Pokal-Wettbewerb aus.

Marbach - Inmitten der Urlaubszeit läuft der Spielbetrieb im Amateurfußball auf Hochtouren. Mit der ersten Pokalrunde galt es für die zumeist personell gebeutelten Mannschaften am Mittwoch die nächste englische Woche zu bestreiten. Das straffe Programm findet seine Fortsetzung in den nächsten zwei Wochen. Dann stehen für die Bezirks- und A-Ligisten mittwochs erneut Liga- und Pokalspiele an.

Das gilt zumindest für jene Teams, die in die zweite Pokal-Hauptrunde eingezogen sind. So wie der GSV Pleidelsheim,
der bei Ligakonkurrent SC Ludwigsburg ein 9:2 (4:0)-Torfestival bejubelte. Allein zwischen der 40. und 66. Minute netzte die Elf von Trainer Rolf Hochberger sieben Mal ein. „Der Gegner hat es uns leicht gemacht. Wir hätten auch fünf oder sechs Tore mehr machen können. Aber was will man bei diesem Ergebnis meckern?“, so der Trainer, der ob des Saisonstarts samt zwei Siegen in der Liga „stolz“ auf seine Mannen ist. „Es läuft richtig gut!" Schon zur Pause war die Messe nach Toren von Aaron Hachmann (8.), Patrick Pace (21.), Robin Bender (40.) und Daniel Pfeiffer (41.) gelesen. Im zweiten Durchgang ließen Patrick Pace (46., 58.), Sascha Ebert (54.), Robin Bender (62.) und Markus Tränkle (66.) weitere herausgespielte Treffer folgen. „Schade, dass wir dann nach Leichtsinnsfehlern noch die Gegentore bekommen“, so Hochberger.

Ein Last-Minute-Sieg gelang dem A-Ligisten Anadolu Marbach
beim klassentieferen TV Pflugfelden II. Kevin Bürkle traf in der Schlussphase nach einem feinen Solo von Kadir Tatar zum 3:2 (1:1)-Endstand. „Eigentlich hatte ich mich schon auf das Elfmeterschießen eingestellt“, schmunzelt Marbachs Trainer Cem Caliskan. Seine Elf hatte anfangs Probleme, auch weil mit Sven Knur ein Feldspieler als Keeper aushelfen musste. Den Rückstand (15.) machte Anadolu durch ein Eigentor nach einer Flanke (20.) und durch ein Abpraller-Tor von Salvatore Strigaro in Folge eines Freistoßes wett. „Dann haben wir uns stabilisiert und dominiert“, so Caliskan. Pflugfelden gelang der erneute Ausgleich (34.), Kevin Bürkle traf aber zum umjubelten Siegtreffer.

Ebenfalls in der zweiten Runde steht der SGV Murr
nach einem 1:0 (1:0)-Arbeitssieg beim B-Ligisten TuS Freiberg. Der Verein bestreitet wegen des vorangegangenen wfv-Pokals seine vierte englische Woche in Serie. Trainer Marcus Ziegler schonte daher Stammkräfte, setzte auf junge Spieler wie Timo Schmückle, Andre Ziegler, Alexander Moser und Francesco Scilingua. Letzterer war es, der fünf Minuten vor dem Pausenpfiff mit einem Schuss in die lange Ecke das goldene Tor erzielte. „Wir wollten weiterkommen, das haben wir erreicht“, so der Kommentar von Coach Ziegler.

Der TSG Steinheim
lief gegen TKSZ Ludwigsburg wie angekündigt mit seiner zweiten Elf auf. Selbst Trainer Rainer Schreiber schnürte in der Schlussphase seine Fußballschuhe. „Das waren gefühlt sehr lange zehn Minuten“, schmunzelt er. Cihan Özkaya brachte den TSG aus 30 Metern früh in Führung (3.), „nach Unachtsamkeiten“, so Schreiber, gab man das Spiel aber aus der Hand. Noch vor der Pause glich TKSZ aus, im zweiten Durchgang schoss der Gast ein Tor ums andere. Direkt nach dem 2:5 der Steinheimer durch Ahmad Abo Swereh ertönte der Abpfiff. „Für die Zweite war es das erste Vorbereitungsspiel, entsprechend hat sie sich noch nicht gefunden. Sie sind am Sonntag aus dem Stand in die Liga gestartet“, erklärt Schreiber die Umstände.

Aus dem Pokalwettbewerb ausgeschieden ist der GSV Erdmannhausen
nach einem enttäuschenden 0:1 (0:0) beim B-Ligisten SpVgg Schlößlesfeld. Das Tor erzielten die Hausherren in der 57. Minute.

Einen ungefährdeten 3:0 (2:0)-Sieg fuhr der VfR Großbottwar
bei der KSV Hoheneck ein. Der gerade aus dem Urlaub zurückgekehrte Henrik Willberg brachte sein Team mit einem Doppelpack direkt vor der Pause auf die Siegerstraße. „Die Tore waren eine Frage der Zeit. Wir hatten viel Ballbesitz und dominierten klar“, meint Großbottwars Coach Perry Zuidema. Sven Heinz mit einem sehenswerten Tor aus 20 Metern krönte den Abend (87.). Kurios: Marc Lauritz, der zuvor 80 Minuten lang für die Zweite im Spiel bei der DJK Ludwigsburg aufgelaufen war, wechselte noch den Sportplatz, um die erste Mannschaft in der Schlussphase zu unterstützen. Da der VfR Großbottwar II
mit 2:5 (1:3) unterlag, bleibt ihm ein solcher Doppeleinsatz in der nächsten Runde erspart. Tim Howanski feierte nach Jahren zwar seine Torpremiere (8.), die DJK drehte das Spiel aber mit drei Toren. Carmine Bisogno (50.) machte es mit dem 2:3 spannend, ein Doppelschlag vor dem Ende bedeutete aber das Aus. „Das war ärgerlich. Wir hatten den Gegner im Sack und fünf oder sechs hundertprozentige Chancen“, sagt der Trainer Luigi Piu, der selbst zehn Minuten lang auflaufen musste. Sein Fazit: „Dafür, dass wir personell auf dem Zahnfleisch daherkamen, war es in Ordnung. Es war aber viel, viel mehr drin.“

Schnell für klare Verhältnisse sorgte der Bezirksligist FV Ingersheim im Derby beim zwei Ligen tiefer spielenden GSV Pleidelsheim II.
8:0 (3:0) hieß es am Ende, drei Tore gingen auf das Konto des Ex-GSVlers Fabio Giunta. „Wir haben uns in Anbetracht der Umstände lange gut gehalten. Nach dem 4:0 in der 68. Minute bauten wir aber stark ab“, sagt GSV-Trainer Marc Müller, der auf eine Notelf setzen musste, für die er sich gar bei den Alten Herren bediente.